"Gehirnfressende Amöbe": Kind stirbt nach Schwimmbadbesuch

Die auch als "gehirnfressende Amöbe" bekannte Mikroorganismusart gilt als extrem selten, verläuft jedoch in fast allen bekannten Fällen tödlich.
Nach Angaben slowakischer Medien war der Bub wenige Tage nach dem Schwimmkurs in dem nahe der ungarischen Grenze gelegenen Bad erkrankt. Symptome wie Krampfanfälle, Halluzinationen und Koma traten rasch auf. Eine offizielle Therapie gegen den Erreger existiert nicht.
Thermalbad vorübergehend geschlossen
Wie die Zeitung "New Word" berichtet, erklärte Bad-Direktor Endre Hogenbuch: "Die Krankheit wurde durch ein Bakterium verursacht, das seit Jahrzehnten nicht mehr aufgetreten ist." Alle Außenbecken des Thermalbads wurden vorerst geschlossen. Derzeit laufen Labortests, um die genaue Infektionsquelle zu klären.
Laut Gesundheitsbehörden besteht kein Anlass zur Panik. Die Hygienestandards in öffentlichen Bädern der Slowakei seien hoch, das Wasser werde regelmäßig mit Chlor oder Wasserstoffperoxid desinfiziert.
Experten warnen vor klimabedingter Ausbreitung
Virologen sehen im Klimawandel jedoch einen Risikofaktor für eine mögliche Ausbreitung des Erregers. Der ungarische Experte Miklós Rusvai betonte: "Die Amöbe fühlt sich in warmem Wasser wohl – und durch die globale Erwärmung wird sie in Europa häufiger auftreten." Auch in Ländern wie Frankreich, Italien und Großbritannien wurden in den vergangenen Jahren vereinzelte Fälle dokumentiert.
Naegleria fowleri kommt vor allem in warmem Süßwasser vor und dringt über die Nase in das menschliche Gehirn ein, wenn kontaminiertes Wasser in die Nasennebenhöhlen gelangt. Bei Temperaturen ab etwa 25 Grad Celsius vermehrt sich die Amöbe besonders stark.
Was ist über den Vorfall bekannt?
Ein Elfjähriger verstarb nach einem Badebesuch im Thermalbad Vadas in der Slowakei infolge einer Infektion mit der Amöbe *Naegleria fowleri*.
Wer ist betroffen?
Ein elfjähriger Junge aus der Slowakei ist betroffen. Weitere Infektionen wurden bislang nicht gemeldet.
Weitere Informationen?
Informationen werden von den slowakischen Gesundheitsbehörden und regionalen Medien bereitgestellt.
(VOL.AT)