Neue Blitzer-Regeln: Italien beendet Radar-Abzocke

Neue Regeln für Radarfallen
Italien hat am 12. Juni 2025 neue Vorgaben zur Nutzung von Geschwindigkeitsmessanlagen eingeführt. Damit möchte die Regierung in Rom sicherstellen, dass Blitzer primär der Verkehrssicherheit dienen – und nicht der Einnahmengenerierung durch Kommunen.
Die Änderungen im Überblick:
- Neue Blitzerstandorte müssen durch die Präfektur genehmigt werden.
- Mindestens ein Kilometer vor der Messstelle ist ein Hinweisschild Pflicht.
- Zwischen zwei Messanlagen gelten Mindestabstände: 1 km innerorts, 4 km außerorts.
- Radarfallen an Stellen mit besonders niedrigen Tempolimits (z. B. Baustellen) sind unzulässig, wenn die Begrenzung mehr als 20 km/h unter dem generellen Tempolimit liegt.
Millionen durch Bußgelder
Die Änderungen kommen nicht von ungefähr: Allein im Jahr 2024 kassierten italienische Gemeinden rund 1,7 Milliarden Euro durch Verkehrsbußen. Mailand verzeichnete Einnahmen von über 200 Millionen Euro – auch Mini-Gemeinden nahmen teils Hunderttausende Euro ein. Italien betreibt rund 11.000 stationäre Blitzer. Zum Vergleich: In Österreich sind es mehr als 800, und damit befindet sich die Alpenrepublik – auch gemessen an den Straßenkilometern – im oberen Drittel.
28.000 Euro Strafe
Kritik an der bisherigen Praxis wurde laut: Für viele Reisende bedeuteten die Radarfallen nach dem Italienurlaub oft böse Überraschungen im Briefkasten. Ein spektakulärer Fall betrifft einen Autofahrer aus Nizza, der sechsmal täglich auf seinem Arbeitsweg geblitzt wurde – die Rechnung: 28.000 Euro. Er klagt nun gegen die Kommune, wie "La Stampa" berichtet. Das Ganze habe nicht der Fahrsicherheit gegolten, sondern habe der reinen Geldmacherei gedient.
Häufige Fragen zu Italiens neuen Blitzer-Regeln
Die neuen Vorschriften traten am 12. Juni 2025 in Kraft.
Jede Radarstelle muss mindestens einen Kilometer vorher angekündigt sein und darf nur mit Genehmigung der Präfektur errichtet werden.
Italien verfügt über rund 11.000 fest installierte Radarfallen – zehnmal mehr als die Schweiz.
Im Jahr 2024 generierten Italiens Gemeinden rund 1,7 Milliarden Euro durch Verkehrsbussen.
Ja. Innerorts sind es mindestens ein Kilometer, außerorts vier Kilometer zwischen zwei Messstellen.