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Testergebnis: Dieser beliebte Pizzabelag enthält potenziell krebserregende Stoffe

Auch wenn keine direkte Gefahr beim Verzehr besteht, wird dennoch empfohlen, so wenig Acrylamid wie möglich zu konsumieren.
Auch wenn keine direkte Gefahr beim Verzehr besteht, wird dennoch empfohlen, so wenig Acrylamid wie möglich zu konsumieren. ©Pixabay (Symbolbild)
Eine Untersuchung der Arbeiterkammer Oberösterreich zeigt, dass viele im Handel erhältliche, künstlich geschwärzte Oliven alarmierend hohe Mengen des möglicherweise krebserregenden Stoffes Acrylamid enthalten und oft unzureichend gekennzeichnet sind.

Eingelegte Oliven sind vielseitig - sie verfeinern Salate, schmecken als Antipasti oder eignen sich gut als Pizzabelag. Doch viele Produkte im Handel sind nicht naturgereift, sondern künstlich geschwärzt. Eine Untersuchung der Arbeiterkammer Oberösterreich bei 12 Produkten offenbart: In den Gläsern befinden sich teils alarmierend hohe Gehalte an Acrylamid, einem potenziell krebserregenden Stoff. Auch bei der Kennzeichnung gibt es Schwächen: Bei jedem vierten Produkt besteht Verbesserungsbedarf.

Lieber natürlich als künstlich: So erhalten Oliven ihre dunkle Farbe

Bei schwarzen Oliven unterscheidet man zwischen natürlich gereiften und künstlich geschwärzten Produkten. Natürlich gereifte Oliven bekommen ihre dunkle Farbe durch den Reifeprozess am Baum und sind meist violett bis braun. Künstlich geschwärzte Oliven stammen von grünen Früchten und werden mithilfe von Eisensalzen dunkel gefärbt. Zwar gelten diese als gesundheitlich unbedenklich - doch der damit verbundene Oxidationsprozess, kombiniert mit der Hitzebehandlung zur Haltbarmachung, scheint die Bildung von Acrylamid zu begünstigen. Ein Stoff, der im Verdacht steht, krebserregend und erbgutschädigend zu sein.

Wiederholungstäter Oliven im AK-Test

Während grüne und natürlich gereifte schwarze Oliven nur geringe Mengen an Acrylamid enthalten, fielen geschwärzte Oliven in letzter Vergangenheit wiederholt durch deutlich erhöhte Werte auf. Ein guter Grund also für die Arbeiterkammer Oberösterreich, diese Produkte genauer unter die Lupe zu nehmen. Dazu wurden insgesamt 12 Olivenprodukte ausgewählt, bei denen die schwarze Farbe durch den Zusatz von Eisensalzen künstlich erzeugt wurde. Die Preise reichten dabei von 81 Cent bis 2,29 Euro pro 100 Gramm Abtropfgewicht.

Konsumentenschutz fordert Acrylamid-Richtwerte

Oliven unterliegen derzeit keinen Acrylamid-Richtwerten. Die gemessenen Gehalte der geschwärzten Oliven im Test reichen von moderaten 125 bis hin zu alarmierenden 1380 Mikrogramm pro Kilogramm (µg/kg). Zwar besteht keine akute Gesundheitsgefahr beim Verzehr der Oliven, dennoch empfiehlt es sich, die Aufnahme von Acrylamid so gering wie möglich zu halten. Der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Oberösterreich fordert daher, wie bei anderen Produktgruppen wie Kaffee, Chips oder Pommes bereits üblich, entsprechende Richtwerte auch für Oliven festzulegen und die Hersteller zu verpflichten, durch gezielte Verbesserungen im Verfahren die Acrylamid-Belastung zu reduzieren.

Mangelnde Kennzeichnung auf dem Glas

Wer auf geschwärzte Oliven verzichten möchte, dem bleibt nur der Blick aufs Etikett. Doch wie transparent ist die Schwarzfärberei für Verbraucher? Ausgerechnet bei einem Produkt mit hohem Acrylamidgehalt fehlte jeglicher Hinweis auf die Schwärzung - sowohl vorderseitig als auch bei den Zutaten war lediglich von "schwarzen Oliven" die Rede. Den entscheidenden Hinweis liefert einzig der Zusatzstoff Eisenlaktat in der Zutatenliste.

Bei zwei Produkten war der Hinweis zwar vorhanden, allerdings müssen die Käufer hier schon im Zutatenverzeichnis oder rückseitig in der Verkehrsbezeichnung genauer danach suchen. Zudem vermittelt bei einem dieser Produkte die Bezeichnung "Whole black olives" auf der Schauseite bereits ein falsches Bild.

Immerhin drei Viertel der Oliven im Test trugen den Hinweis auf Schwärzung gut sichtbar auf der Schauseite der Verpackung.

(Red)

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