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300.000 Dollar für matschiges Gemüse: Donald Trump verdient mit dem Präsidentenamt

APA; Canva
APA; Canva ©Donald Trump verdient mit dem Präsidentenamt
Ein Dinner für Großinvestoren, ein Milliardenvermögen und ein Staatschef, der offiziell auf sein Gehalt verzichtet: Donald Trump bringt politische Macht und geschäftliches Kalkül auf einzigartige Weise zusammen – und stößt damit auf Widerstand.

Was wie ein edles Abendessen angekündigt war, entpuppte sich für viele Gäste als fragwürdiges Spektakel: Auf dem Teller lagen ein kleines Stück Fleisch, etwas Fisch, verkochtes Gemüse und eine Portion Kartoffelpüree.

Kulinarische Enttäuschung beim Luxus-Event

Präsentiert wurde das Ganze auf einem goldverzierten Teller mit Trump-Emblem – doch das machte das Essen laut Teilnehmern nicht besser. Influencer Nicholas Pinto, der extra mit seinem Lamborghini angereist war, bezeichnete das Menü als das „schlechteste“, das er je auf einem Trump-Anwesen gegessen habe. Der Preis für diesen Abend: 300.000 US-Dollar, bezahlt in einer eigens geschaffenen Kryptowährung – dem sogenannten $Trump-Coin.

Digitale Sammelmünzen, große Summen und wachsendes Misstrauen

Der $Trump-Coin ist ein sogenannter Meme-Coin – also eine Kryptowährung ohne echten Nutzwert, die sich allein über ihren Kultfaktor verkauft. Wer große Mengen davon erwarb, wurde mit einer Einladung zum Gala-Dinner belohnt. Die 25 größten Investoren erhielten sogar Zugang zu einem privaten Treffen mit dem Präsidenten. Insgesamt belief sich der investierte Gesamtwert laut Schätzungen auf über 140 Millionen Dollar. Herausgegeben wurde der Coin von einer Firma aus Trumps Firmenimperium, das nach wie vor 80 Prozent der Münzen hält – und bereits mehr als 300 Millionen Dollar an Einnahmen aus dem Projekt verbuchte.

Amt und Profit auf engem Kurs

Donald Trump überließ zwar offiziell die Leitung seiner Firmen seinen Söhnen, doch Einfluss nimmt er weiterhin – vor allem bei politischen Entscheidungen, die finanzielle Auswirkungen auf seine Geschäftsinteressen haben. So trieb er gesetzliche Lockerungen für die Krypto-Branche voran und kündigte den Aufbau einer staatlichen digitalen Währungsreserve an – was die Kurse anheizte. Auch ein milliardenschweres Investment aus Abu Dhabi floss in sein geschäftliches Netzwerk. Kritiker warnen vor einer undurchsichtigen Vermischung von Amt und Eigeninteresse, während seine Sprecherin betont, Trump nehme an solchen Events als Privatperson teil.

Offizielles Gehalt? Angeblich abgelehnt

Das jährliche Einkommen eines US-Präsidenten liegt bei 400.000 US-Dollar. Trump selbst erklärte zu Beginn seiner zweiten Amtszeit, wie schon zuvor auf dieses Gehalt und auf spätere Pensionsansprüche verzichten zu wollen. Angesichts eines laut Forbes auf fünf Milliarden Dollar geschätzten Privatvermögens dürfte ihm dieser Verzicht nicht schwerfallen.

Milliardenwachstum trotz Gehaltsverzicht

Trotzdem wächst Trumps Vermögen weiter rasant – um mehr als eine Milliarde Dollar allein im letzten Jahr, berichten US-Medien. Grund dafür sind nicht nur seine politischen Entscheidungen, sondern auch geschickte Eigenvermarktung. So brachte er etwa eine „Goldcard“ mit seinem Konterfei auf den Markt – Symbol für seine Rolle als Geschäftsmann im Präsidentenamt. Die Botschaft ist klar: Trump versteht es wie kaum ein anderer, Macht in Geld umzuwandeln.

(VOL.AT)

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