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"Ich kann das nicht sein, denn ich bin am Leben": Steirer für Amokläufer von Graz gehalten und bedroht

Obwohl der mutmaßliche Schütze tot ist, wird Artur A. aus Leibnitz bedroht, weil einige ihn fälschlicherweise für den Amokläufer halten.
Obwohl der mutmaßliche Schütze tot ist, wird Artur A. aus Leibnitz bedroht, weil einige ihn fälschlicherweise für den Amokläufer halten. ©Screenshot Instagram/fcgrossklein_official, AFP
Folgenschwere Verwechslung: Ein Steirer ist ins Fadenkreuz von Online-Hass geraten, nachdem er fälschlicherweise für den Amokläufer von Graz gehalten wurde.
Neue Ermittlungsdetails zu dem Amokläufer Arthur A.
Tatrekonstruktion könnte noch Tage in Anspruch nehmen

Für Artur A. aus Leibnitz ist es ein Albtraum: Wegen der Namensähnlichkeit mit dem mutmaßlichen Amokschützen von Graz, Arthur A., der sich laut Polizei nach der Tat selbst getötet hat, werden der 22-Jährige und seine Familie bedroht.

"Ich kann das nicht sein, denn ich bin am Leben"

Der Fußballverein, der FC Großklein, bei dem der 22-Jährige spielt, postete auf Facebook und Instagram ein Video, in dem der junge Steirer seine Lage schildert. "Ich würde das gerne in der Öffentlichkeit besprechen, dass ich das nicht sein kann, denn ich bin am Leben und dass mich das sehr tief getroffen hat", erklärt Artur A. in dem Videostatement.

Bilder auf Social Media verbreitet

Nach dem Amoklauf in Graz, bei dem der 21-jährige Arthur A. aus der Steiermark am Dienstag zehn Menschen tötete, wurden fälschlicherweise Bilder von Artur A. (22) aus Leibnitz im Internet geteilt: "Es sind Bilder von mir und meiner Mutter in die Öffentlichkeit gestellt worden - auf Facebook, auf Twitter, auf Instagram, auf TikTok - überall", so der 22-Jährige.

"Das ist das Schlimmste, was einem passieren kann"

"Ich kann dazu nur sagen: Bitte, bevor ihr eine Nachricht glaubt, lasst euch besser informieren darüber, weil einen Menschen zu verurteilen als Amokläufer, das ist das Schlimmste, was einem passieren kann", erklärt Artur A. weiter.

Die Situation belastet den Steirer schwer: "Mich hat es halt auch sehr, sehr tief erwischt, psychisch und einfach menschlich. Ich habe kaum schlafen können deshalb." Er und seine Familie seien massiv bedroht worden.

"Ich wünsche mir, dass das ein Ende hat"

Der 22-Jährige sprach in dem Video auch sein Beileid an die Opfer und deren Familien aus und bedankte sich bei allen, die den Fake-Nachrichten nicht einfach geglaubt haben.

Mit dem Video hofft er, das Ganze richtig stellen zu können: "Ich wünsche mir, dass das ein Ende hat, denn so eine Tat würde ich nie begehen", so der 22-Jährige.

(VOL.AT)

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