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Klimawandel mit Folgen auch für Bergsport

Der Klimawandel wirkt sich auch auf den Bergsport aus.
Der Klimawandel wirkt sich auch auf den Bergsport aus. ©Pixabay (Sujet)
Der Klimawandel führt zu weniger Schnee für Wintersport und kürzeren Beschneiungszeiten. Die Sommersaison verlängert sich, jedoch nehmen die Belastungen durch höhere Temperaturen zu. Das Positionspapier des Expertenforums "Klima.Sport.Schnee" prognostiziert diese Entwicklungen. Fachleute fordern Sport und Tourismus auf, sich den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen.

Das Expertenforum, bestehend aus 14 Einrichtungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, berichtet, dass die Erwärmung seit der vorindustriellen Zeit bis Ende 2024 in Österreich 3,1 Grad, in Deutschland 2,5 Grad und in der Schweiz 2,9 Grad Celsius beträgt. Experten erwarten, dass die Durchschnittstemperaturen im DACH-Raum bis Ende des Jahrhunderts um mindestens zwei Grad steigen werden. Regionale Schwankungen können kurzfristig den langfristigen Klimatrend beeinflussen.

Klimawandel bringt mehr Niederschlag, aber weniger Schnee

"Die Erwärmung wirkt sich deutlich auf die Winter aus", sagt Marc Olefs, Leiter der Abteilung Klima-Folgen-Forschung der Geosphere Austria und Vertreter der Organisation im Expertenforum,"die für den Schneesport geeignete natürliche Schneedecke geht langfristig besonders in tiefen und mittleren Lagen, bis etwa 1.500 Meter Seehöhe, weiter zurück. Durch die Erwärmung ändern sich auch die meteorologischen Rahmenbedingungen für die technische Schneeerzeugung. Die potenziellen Beschneizeiten werden weniger und der Bedarf an Wasser und Energie nimmt zu." Beim Winterniederschlag ist die natürliche Variabilität besonders hoch und es lassen sich vielerorts bisher keine klaren Trends beobachten, hieß es. Es gebe aber robuste Signale für eine Erhöhung der Winterniederschläge im Alpenraum und der Intensivierung kurzzeitiger Niederschlagsextreme. In tiefen und mittleren Lagen werde es wegen der höheren Temperaturen aber vermehrt regnen, anstatt zu schneien.

Längere Saison im Sommer durch Klimawandel, aber mehr Starkregen

Das neue Positionspapier enthält erstmals auch den Themenbereich Bergsport im Sommerhalbjahr. In den Übergangsjahreszeiten Frühling und Herbst trägt der Klimawandel zu einer Saisonverlängerung vieler Outdooraktivitäten bei, wie Wandern, Radfahren, Baden, Wassersport und Golf. Im Sommer steigt allerdings auch die Belastung durch die steigenden Temperaturen. Was den Regen betrifft, gibt es laut Experten zwei Entwicklungen: Klimaszenarien würden laut Klimaforscher Olefs eine Tendenz zu geringeren Niederschlagsmengen im Alpenraum und zu intensiveren Trockenheitsperioden im Sommerhalbjahr zeigen. Gleichzeitig sei aber zu erwarten "dass sich kleinräumige und kurzzeitige Starkniederschläge im Sommerhalbjahr weiterhin intensivieren und in ihrer Häufigkeit zunehmen. Dies kann unter anderem zu einer Häufung weiterer alpiner Naturgefahren wie Murenabgängen und Hangrutschungen führen, mit Auswirkungen auf die alpinen Wegenetze und sonstige Infrastruktur."

Appell an Sport- und Tourismusbranche für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

"Der Klimawandel stellt eine große Herausforderung dar. Es liegt im langfristigen Interesse des Winter- und Bergsports, dass Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Resilienzsteigerung auf allen Ebenen und synergetisch gefördert werden", sagte Ralf Roth, der Initiator des Expertenforums Klima.Sport.Schnee. Er hielt die gesamte Branche - von Seilbahnbetreibern bis zum Sportfachhandel - dazu an, "sich aktiv an der gesamtgesellschaftlichen Herausforderung Klimawandel mit entsprechenden Maßnahmen zur Minderung der Treibhausgasemissionen und zur Anpassung an die Folgewirkungen zu beteiligen." Zudem empfahlen die Fachleute weitere Forschung, unter anderem zur Niederschlagsentwicklung.

(APA/Red)

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