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KTM bleibt bis 2026 in der MotoGP – Zukunft nach Liberty Media-Einstieg ungewiss

Pedro Acosta beim Grand Prix von Silverstone
Pedro Acosta beim Grand Prix von Silverstone ©AFP
KTM bekennt sich bis 2026 klar zur MotoGP – ob danach weitergefahren wird, ist offen. CEO Neumeister macht die Teilnahme von Kosten und Liberty Media abhängig.

Die KTM AG hat ihre Teilnahme an der MotoGP bis Ende 2026 bestätigt. Ob der österreichische Motorradhersteller auch darüber hinaus in der Königsklasse des Motorradsports vertreten sein wird, ist derzeit unklar.

"Wenn wir es uns leisten können"

"Wenn wir es uns leisten können, aber das müssen wir uns anschauen", sagte KTM-CEO Gottfried Neumeister gegenüber den Salzburger Nachrichten. Große Hoffnung setzt er auf den neuen MotoGP-Vermarkter Liberty Media, dessen Einstieg noch von der EU-Kommission genehmigt werden muss. Eine Entscheidung wird im Juni erwartet.

©APA

Bajaj stellt 525 Millionen Euro zur Verfügung – KTM-Sanierung vorerst abgeschlossen

Die finanzielle Schieflage der KTM AG und ihrer Tochterunternehmen konnte durch ein Darlehen des indischen Unternehmens Bajaj Auto vorläufig abgefedert werden. Das Gesamtvolumen des Kredits beträgt 525 Millionen Euro.

Zusätzlich wurde eine Call-Optionsvereinbarung getroffen, die Bajaj bis Mai 2026 die Übernahme der Kontrolle über die Pierer Mobility AG ermöglicht. Die regulatorischen Genehmigungen stehen allerdings noch aus.

Tiefrote Zahlen für 2024 – Sanierungsmaßnahmen schlagen hart durch

Am 28. Mai veröffentlichte die Pierer Mobility AG die Geschäftszahlen für 2024. Diese fielen ernüchternd aus:

  • Umsatz: 1,879 Mrd. Euro (−29 % im Vergleich zum Vorjahr)
  • EBITDA: −481 Mio. Euro
  • EBIT: −1.184 Mio. Euro
  • Free Cashflow: −776 Mio. Euro
  • Nettoverschuldung: 1,643 Mrd. Euro
  • Eigenkapital: −194 Mio. Euro

Verantwortlich für die tiefroten Zahlen seien laut dem Unternehmen hohe Restrukturierungskosten und außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von rund 850 Millionen Euro.

2025 bringt weiter Herausforderungen – Standort Mattighofen bleibt erhalten

Für das Jahr 2025 rechnet KTM mit einem weiterhin angespannten Marktumfeld. Aufgrund von Produktionsausfällen infolge des Sanierungsverfahrens wird ein geringerer Umsatz als 2024 erwartet. Ein operativer Verlust sei abermals wahrscheinlich, dieser solle jedoch durch Sanierungsgewinne zumindest teilweise kompensiert werden.

Die Standorte Mattighofen und Munderfing in Oberösterreich sollen laut Aussendung langfristig gesichert bleiben.

Zukunft in der MotoGP hängt von Liberty Media und Kostenstruktur ab

Ab 2027 tritt in der MotoGP ein neues technisches Reglement in Kraft. Der Hubraum der Maschinen wird auf 850 Kubikzentimeter reduziert. Bisher hat noch kein Hersteller einen Vertrag für die Periode 2027 bis 2031 unterschrieben.

Neumeister sieht Potenzial im Einstieg von Liberty Media: "Wenn Liberty Media kommt, dann kann man sich schon erwarten, dass noch viel mehr Aufmerksamkeit kommt", sagte er den Salzburger Nachrichten. Vor allem die USA als wachsender Markt könnten für KTM von strategischer Bedeutung sein.

Tech3 bleibt KTM-Partner – Keine kurzfristigen Änderungen geplant

Spekulationen über einen möglichen Wechsel des Tech3-Teams zu einem anderen Hersteller dementierte KTM. Motorsportchef Pit Beirer bekräftigte: "Unsere Pläne bestehen derzeit ganz klar darin, alles zu stabilisieren, was wir aktuell machen, und auf dieser Basis in die Zukunft zu gehen."

Pit Beirer ©GEPA

Für 2026 bleibt Tech3 also Teil der KTM-Familie. Beirer stellte klar: "Wir haben vier Fahrer unter Vertrag. Zudem besteht ein laufender Vertrag mit unserem großartigen Partner Herve für ein weiteres Jahr."

(VOL.AT)

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