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Käselädele dicht – Alma verkauft in Hard jetzt aus dem Wagen

Strobel/VOL.AT
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Ein dickes, rotes "X" ziert die Tafel mit den Öffnungszeiten beim Vorbeifahren. Die Verkaufsräumlichkeiten in der Rheinstraße sind dicht. Die Gründe dafür und wie die Kunden reagieren, hat VOL.AT vor Ort in Erfahrung gebracht.

Das beliebte Alma-Käselädele in Hard ist Geschichte. Statt in einem festen Geschäft verkauft der Vorarlberger Käsehersteller seine Spezialitäten jetzt direkt aus einem Verkaufswagen – nur wenige Meter vom alten Standort entfernt. Die Reaktionen auf den Wechsel fallen gemischt aus. „Wir waren Mieter in dem Gebäude und der Mietvertrag ist ausgelaufen“, erklärt Philipp Giselbrecht, zuständig für das Brandmanagement bei Alma, im Gespräch mit VOL.AT. „Es wären hohe Investitionen für neue Kühlgeräte, Lagerraum und sanitäre Einrichtungen nötig gewesen. Und da das Gebäude ziemlich in die Jahre gekommen ist, wollten wir diese Ausgaben als Mieter nicht tätigen.“ Im Videointerview spricht der Mitarbeiter ausführlich über die aktuelle Situation.

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Neues Lokal? Fehlanzeige

Alma hat sich im Umkreis nach Alternativen umgesehen. „Wir haben drei mögliche Standorte angeschaut, aber keiner davon war passend“, so Giselbrecht. Die Lösung: Ein moderner Käsewagen – ausgestattet mit Heizung, WLAN und Stempeluhr. „Eigentlich wie ein mobiles Büro“, sagt er.

Das alte Geschäft hat die Pforten dicht gemacht. ©Strobel/VOL.AT
Ganz offensichtlich, gelten diese Öfnungszeiten nicht mehr. ©Strobel/VOL.AT
So sieht er aus, der Käsewagen. ©Strobel/VOL.AT

Stammkundschaft reagiert zurückhaltend

Während der neue Standort direkt an einer stark befahrenen Kreuzung liegt und so neue Laufkundschaft anzieht, zeigen sich manche Stammkunden wenig begeistert. Eine Bregenzerin, die regelmäßig nach Hard kam, sagt: „Ich finde es schade, dass der Laden nicht mehr in diesem tollen Gebäude ist. Da konnte man sich umschauen und ein bisschen stöbern – das fehlt jetzt.“ Ein Trost für viele: Die Käsequalität bleibt. „Ich kaufe Käse für meinen Sohn, der in Dänemark heiratet“, erzählt eine Kundin. „Er will Kässpätzle für seine Gäste machen – natürlich mit echtem Vorarlberger Käse.

Diese Kundin aus Hard fand den alten Laden zwar besser, erfreut sich aber dennoch an der gleichbleibenden Vielfalt. Sie kauft einen stattlichen Batzen Käse für die Hochzeit ihres Sohnes in Dänemark. ©Strobel/VOL.AT

Neuer Laden? Nicht an diesem Standort

Ein Comeback des Geschäfts in Hard ist ausgeschlossen. „An diesem Standort wird es kein neues Geschäft mehr geben“, stellt Giselbrecht klar. „Wir haben mit dem Vermieter vereinbart, dass wir mit dem Wagen langfristig hier bleiben können. Gleichzeitig halten wir die Augen offen nach anderen Standorten.“

Der Käse bleibt – das Lädele ist weg. Alma setzt auf Flexibilität statt Nostalgie. Ob der Käsewagen zur Dauerlösung wird, bleibt offen. Was sicher ist: Der Geschmack bleibt gleich.

(VOL.AT)

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