Herkulesaufgabe für Signa-Gläubiger – kaum Forderungen anerkannt

Im Insolvenzverfahren rund um die Herkules Holding GmbH – vormals Laura Holding GmbH – wurden am Mittwoch am Landesgericht Innsbruck Forderungen in Höhe von rund 710 Millionen Euro angemeldet. Anerkannt wurden davon lediglich 35.158,93 Euro. Dies geht aus einer Mitteilung des Gläubigerschutzverbandes Creditreform hervor.
Besonders betroffen ist die Forderung des staatlichen Investmentfonds Mubadala aus Abu Dhabi, die ebenso wie sämtliche konzerninterne Forderungen bestritten wurde. Die Herkules Holding war innerhalb der Signa-Struktur vor allem als sogenannte „GrESt-Blockerin“ aktiv – eine Konstruktion zur Optimierung der Grunderwerbsteuer. Darüber hinaus hielt die Gesellschaft Beteiligungen an mehreren Signa-Firmen. Die wirtschaftliche Werthaltigkeit dieser Anteile wird derzeit von Masseverwalter Stefan Geiler überprüft.
Weitere Tochtergesellschaft Herkules Finance Holding mit ähnlichem Ergebnis
Auch bei der Herkules Finance Holding GmbH, einer hundertprozentigen Tochter der Herkules Holding, verlief die Prüfungstagsatzung ähnlich: Von den dort angemeldeten Forderungen in Höhe von 257 Millionen Euro – fast ausschließlich konzerninterner Natur – wurden nur rund 12.000 Euro anerkannt. Das teilte Creditreform-Experte Tristan Prem gegenüber der APA mit.
Schiedsverfahren gegen Signa-Konstrukte in der Schweiz
Zum Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung Ende März wies die Herkules Holding GmbH Passiva in Höhe von rund 404 Millionen Euro aus. Bereits damals wurde angedeutet, dass sich diese Summe im Verlauf des Verfahrens noch erhöhen könnte. Die Entwicklung hängt maßgeblich vom Ausgang laufender Schiedsverfahren in der Schweiz ab, die Mubadala gegen verschiedene Signa-Gesellschaften angestrengt hat.
Signa-Zusammenbruch führte zur Katastrophe für Herkules
Die Herkules Holding GmbH mit Sitz in der Innsbrucker Innenstadt war eine klassische Beteiligungsgesellschaft. Ihr Zweck lag im Erwerb, Halten, Verwalten und Veräußern von Beteiligungen. Der wirtschaftliche Kollaps des Signa-Konzerns habe der Gesellschaft letztlich die wirtschaftliche Grundlage entzogen, erklärte Creditreform.
(APA/Red)