"Wien DAC Neu": WienWein-Winzer fordern erweitertes System

Derzeit garantiert das Wiener DAC-System ausschließlich die Herkunft und Qualität des „Wiener Gemischten Satzes“. Für alle anderen typischen Rebsorten Wiens – darunter Grüner Veltliner, Riesling, Weißburgunder, Chardonnay und Pinot Noir – fehlt eine entsprechende Regelung. Ohne Erweiterung des DAC-Rahmens könnten diese Weine ab der Lese 2026 nur noch als „Gebietswein“ ausgewiesen werden – ohne Hinweis auf ihre Herkunft aus einer bestimmten Riede.
Forderung: Mehr Sorten, klare Herkunft
Die WienWein-Winzer sprechen sich daher für ein erweitertes DAC-System aus, das alle für Wien typischen Rebsorten umfasst und gleichzeitig die Herkunftspyramide aus Gebiets-, Orts- und Riedenweinen auf alle DAC-Weine anwendet. Nur so könne die Qualität sichtbar gemacht und der Wert der Lagenweine erhalten bleiben.
„Es ist unerlässlich, dass dieser Prozess so schnell wie möglich vorangetrieben wird“, sagte Winzer Michael Edlmoser. Eine ausbleibende Reform sei ein Rückschritt für die internationale Wahrnehmbarkeit und Wertigkeit des Wiener Weinbaus.
Nachhaltigkeit als verpflichtendes Kriterium
Neben der Herkunft fordert WienWein auch eine verpflichtende Zertifizierung aller künftigen DAC-Weine nach biologischen oder nachhaltigen Standards. Derzeit werden rund 259 Hektar – etwa 44 Prozent der Wiener Weingartenfläche – biologisch bewirtschaftet. Rechnet man nachhaltig geführte Flächen hinzu, liegt der Anteil bereits bei über zwei Drittel.
Damit nimmt Wien österreichweit eine Vorreiterrolle ein. Ziel der Winzer sei es, die gesamte Weinbauregion Wien mittelfristig naturnah zu bewirtschaften. Eine verpflichtende Nachhaltigkeitsklausel im DAC-System soll diese Entwicklung absichern.
(Red)