AA

Humanitäre Krise: Hilfsorganisationen fordern Ende der Blockade von Gaza

Die Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen, Caritas und das Rote Kreuz haben am Mittwoch erneut auf die schlechte humanitäre Lage im Gazastreifen hingewiesen.
Die Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen, Caritas und das Rote Kreuz haben am Mittwoch erneut auf die schlechte humanitäre Lage im Gazastreifen hingewiesen. ©APA/AFP/EYAD BABA
Die Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen, Caritas und das Rote Kreuz haben am Mittwoch erneut auf die schlechte humanitäre Lage im Gazastreifen hingewiesen.
Netanyahu: Werden in nächsten Tagen mit voller Kraft in Gaza vorgehen
UNO-Experten warnen vor Hungersnot im Gazastreifen

Sie forderten die österreichische Bundesregierung und die EU auf, mehr Druck auf Israel auszuüben, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten. Die Blockade an den Grenzen müsse enden, Helferinnen und Helfer müssten geschützt werden. Neben Lebensmitteln fehle es in Gaza etwa auch an Medikamenten und Treibstoff.

Von einer "klaren Verletzung des humanitären Völkerrechts" sprach Laura Leyser, Geschäftsführerin von Ärzte ohne Grenzen Österreich, bei der Pressekonferenz in Wien. Ihr Aufruf solle allerdings in "keinster Weise den Angriff der Hamas relativieren", betonte sie. Hilfsorganisationen sei es "fast nicht mehr möglich, zu helfen", so Leyser, "bald vielleicht gar nicht mehr".

Aktuell sehe man die längste Blockade der jüngeren Vergangenheit, seit Anfang März "kommt nichts durch". Auch der Strom in Gaza sei teilweise abgeschaltet worden, sagte Leyser. Sie mahnte "entschiedenes Handeln" von Österreich und der EU ein, es müsse sich "sofort" etwas ändern. An Israel sollten "klare Messages" gesendet werden.

"Menschengemachte Hungerproblematik"

"Welche Unmenschlichkeit brauchen Sie noch, um endlich tätig zu werden", fragte Alexander Bodmann, Vizepräsident der Caritas Österreich: "Die Lage im Gazastreifen ist schlimmer denn je." Hilfe stünde jederzeit bereit, würde aber nicht ins Krisengebiet vorgelassen. Bodmann: "Wir sehen eine menschengemachte Hungerproblematik, die leicht zu lösen wäre." Den Vorschlag, Lieferungen über private Sicherheitsdienste zu organisieren, bezeichnete er als "praktisch undurchführbar".

Der Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, Michael Opriesnig, berichtete, die Hilfskräfte vor Ort seien "verzweifelt", nicht eingreifen zu können. Momentan bewege man sich mit "erschreckender Geschwindigkeit weg von einem Waffenstillstand oder Frieden". Es brauche Zugang und Schutz für Helfer in Gaza. Auch sollten die verbliebenen Geiseln der Terrormiliz Hamas freigelassen werden.

(APA)

  • VIENNA.AT
  • Politik
  • Humanitäre Krise: Hilfsorganisationen fordern Ende der Blockade von Gaza
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen