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Thomas Gottschalk macht Schluss: Show-Aus im Fernsehen

Thomas Gottschalk verkündete sein Show-Aus im Fernsehen.
Thomas Gottschalk verkündete sein Show-Aus im Fernsehen. ©APA/TOBIAS STEINMAURER
Das TV-Publikum ist daran gewöhnt, sich von Thomas Gottschalk zu verabschieden. 1992 verließ er "Wetten, dass..?" zum ersten Mal, 2011 ein zweites Mal. 2023 übergab er die Show endgültig. Am Samstagabend verabschiedete er sich nun vollständig von seinem wichtigsten Sendeplatz.
ZDF plant für 2025 kein "Wetten, dass..?"

"Ich habe 35 Jahre lang den Samstagabend betreut und im Griff gehabt", so Thomas Gottschalk am Samstagabend in der RTL-Show "Denn sie wissen nicht, was passiert" - ein Format von Barbara Schöneberger, Günther Jauch und ihm selbst.

Thomas Gottschalk ist jetzt älter als der Papst

Thomas Gottschalk betonte, er habe stets darauf hingewiesen: Sollte der Zeitpunkt kommen, an dem er älter als der Papst sei, müsse er aufhören - und der neu gewählte Pontifex Leo XIV. ist 69 Jahre alt. Dennoch stimmte der erfahrene Fernsehmoderator zu, Anfang Dezember ein letztes Mal in einer Abschiedssendung aufzutreten. "Ich werde am nächsten Sonntag (18. Mai) 75 und das ist für einen Moderator der Punkt, wo man sagen sollte, man nimmt sich selber raus", sagte Thomas Gottschalk.

Thomas Gottschalk: In einer Liga mit Rudi Carrell und Hans Rosenthal

Thomas Gottschalk ist einer der erfolgreichsten Showmaster in der Geschichte des deutschsprachigen Fernsehens. Er steht in der Tradition von Legenden wie Rudi Carrell (1934-2006), Hans Rosenthal (1925-1987), Joachim Fuchsberger (1927-2014) und Hans-Joachim Kulenkampff (1921-1998). Der letzte verbliebene Show-Dino dieses Kalibers außer ihm ist "Wetten, dass..?"-Erfinder Frank Elstner (83). In der großen Zeit von "Wetten, dass..?" versammelte Thomas Gottschalk zuweilen fast 18 Millionen Menschen vor dem Bildschirm. Sie sahen 1995, wie Michael Jackson beim "Earth Song" über der Bühne hing. 1998, wie Götz George ausflippte, weil sich "Thommy" angeblich so schlecht über seinen neuen Film informiert hatte. 2004, wie Angelina Jolie eine riesige Würgeschlange um den Hals trug. Solche Gesprächsstoff-Momente machten die Show groß.

Thomas Gottschalk: "In meinem Alter muss man nicht mehr "cool" sein"

Auch außerhalb von "Wetten, dass..?" war Thomas Gottschalk immer sehr umtriebig. Mit 70 Jahren gewann er ein Wissensduell gegen Joko Winterscheidt: unter anderem, weil er korrekt Hammer und Zirkel auf der DDR-Flagge erinnerte und nicht Hammer und Sichel wie Winterscheidt. Damit wurde er vom Gast zum Gastgeber der ProSieben-Sendung "Wer stiehlt mir die Show?". Auch mit der Überraschungsshow "Denn sie wissen nicht, was passiert" auf RTL fuhr Thomas Gottschalk noch bis zu seiner nunmehrigen Ankündigung Topquoten ein. Das Publikum sollte ihn also keineswegs abschreiben.

Aufregung um Buch von Thomas Gottschalk

Gegenwind erfuhr Thomas Gottschalk hingegen zuletzt häufiger, wenn er sich kritisch zu Gesellschaftsthemen äußerte. Zuweilen wurde ihm auch Sexismus vorgeworfen. In seinem Buch "Ungefiltert" spricht Thomas Gottschalk über das Showbusiness, die Influencer-Szene, das Gendern und die "Generation Z". Er nehme keine Rücksicht mehr darauf, ob das, was er sage, politisch korrekt sei, sagte Thomas Gottschalk kürzlich der dpa. "In meinem Alter muss man nicht mehr "cool" sein, das war ich mein Leben lang."

(APA/Red)

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