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Bauernregel wackelt: Kaum noch Frost zu Eisheiligen

Die Eisheiligen sind gar nicht mehr so eisig.
Die Eisheiligen sind gar nicht mehr so eisig. ©APA/TOBIAS STEINMAURER
Aktuelle Daten der Geosphere Austria zeigen, dass die traditionellen Frostnächte während der Eisheiligen in den letzten Jahrzehnten seltener geworden sind.

Die Eisheiligen – vom 12. bis 15. Mai – gelten traditionell als frostige Tage. Sprüche wie "Pankrazi, Servazi, Bonifazi sind drei frostige Bazi. Und zum Schluss fehlt nie die kalte Sophie." unterstreichen diesen Ruf. Doch aktuelle Daten der Geosphere Austria widersprechen diesem Bild: In den vergangenen Jahrzehnten traten während der Eisheiligen keine überdurchschnittlich häufigen Frostnächte auf.

Frühjahrsfrost wird seltener

"Frost kommt zum Termin der Eisheiligen nicht häufiger vor als in anderen Mai-Zeiträumen", erklärt Klimatologe Alexander Orlik. Grundlage sind Temperaturauswertungen aus den letzten 80 Jahren für verschiedene Regionen Österreichs.

Die Wahrscheinlichkeit für Frost hat in den letzten Jahrzehnten spürbar abgenommen. Zwischen 1991 und 2020 wurde in Wien und Salzburg im ersten Mai-Drittel durchschnittlich alle fünf Jahre ein Tag mit Bodenfrost registriert. In Klagenfurt und Feldkirch waren es alle zwei bis drei Jahre, in Innsbruck ein bis zwei Jahre.

Höhere Lagen bleiben weiter frostgefährdet

Im zweiten Mai-Drittel – zur Zeit der Eisheiligen – tritt Bodenfrost bereits deutlich seltener auf. Im letzten Mai-Drittel ist er in bewohnten Regionen wie Wien oder Feldkirch kaum mehr messbar.

In höher gelegenen Regionen wie Lienz (661 m) oder Irdning (697 m) ist Frost im Mai nach wie vor ein Thema. Im ersten Mai-Drittel treten dort ein bis zwei Tage mit Bodenfrost jährlich auf. Im dritten Mai-Drittel hingegen nur alle zwei bis drei Jahre.

Aktuelle Prognose: Kaum Frost zu Eisheiligen zu erwarten

Auch in der kommenden Woche bleibt es laut Prognose der Geosphere Austria nur mäßig kühl. In bewohnten Gebieten wird kaum mit Frost gerechnet. Lediglich in einigen Alpentälern sowie im Wald- und Mühlviertel könnten die Temperaturen punktuell unter Null sinken.

Auch wenn die Eisheiligen heute nur selten frostig sind, bleibt der Rat der Gärtnerinnen und Gärtner gültig: Empfindliche Pflanzen sollten sicherheitshalber erst nach Mitte Mai ins Freie gesetzt werden.

(APA/Red)

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