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Nachruf auf Sr. Brunhilde Längle: Von der Verbundenheit zu Gott geleitet

Sr. Brunhildes freundliches Wesen war eine Bereicherung für alle, die im Kloster ein- und ausgingen.
Sr. Brunhildes freundliches Wesen war eine Bereicherung für alle, die im Kloster ein- und ausgingen. ©privat
Ihre tiefe Gläubigkeit von klein auf prägte Sr. Brunhilde ganzes Leben, das von stiller Hilfsbereitschaft erfüllt war.

Schon als Kind war Sr. Brunhilde Längle vom Glauben ergriffen. Ihre Mutter nahm sie auf Wallfahrten mit und lehrte sie, in allen Lebenslagen auf Gottes Hilfe zu vertrauen. Auch ihre Zeit bei der Katholischen Jugend schilderte sie immer als besonders prägend und wertvoll. Ihr tiefer Glaube ließ sie nicht mehr los – er war Quelle ihrer Freude, Triebkraft ihres Tuns und Ursprung ihrer unermüdlichen Güte.

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Ihr Weg zur Krankenpflegerin

Geboren am 5. Oktober 1930 in Altach, war sie das jüngste von sechs Kindern. Schon in jungen Jahren unterstützte sie tatkräftig ihre Eltern im Familienbetrieb. Mit 26 Jahren trat sie schließlich in Gaißau in die Kongregation der Franziskaner Missionsschwestern von Maria Hilf ein und war für verschiedene Hausdienste zuständig.

Ihre freundliche Art war eine Bereicherung für alle, die im Kloster ein- und ausgingen. Sr. Brunhilde war eine aufmerksame Zuhörerin und fand meist tröstende, aufmunternde Worte. Mit Freude übernahm sie den Dienst in der Marienabteilung, wo alte und pflegebedürftige Frauen aufgenommen wurden. Diese pflegte und umsorgte sie mit großer Hingabe. Aufgrund der positiven Erfahrungen begann sie mit 38 Jahren die Ausbildung zur Krankenpflegerin.

Den neu erlernten Beruf übte sie viele Jahre lang aus. Neben dem pflegerischen Dienst bemühte sich Sr. Brunhilde stets um eine gute seelsorgliche Begleitung für alle Pflegebedürftigen.

Leidenschaft in Spiel und Kunst

Einen wirklichen Ruhestand gab es für Sr. Brunhilde nicht. Hausdienste wie das Bügeln und Aufgaben in der Sakristei übernahm sie bis wenige Monate vor ihrem Tod. Selbst in ihrer Freizeit war sie voller Tatendrang: Sie verfasste Schriftstücke und gestaltete unzählige Karten und Fotoalben für ihre Mitmenschen. Noch im hohen Alter war sie glücklich, wenn sie mit Farbe, Feder und Schere schöne Dinge anfertigen konnte. Ihre Kreativität war Ausdruck ihrer Freude am Leben und an der Schönheit der Schöpfung. Gerne spielte sie außerdem Karten- und Brettspiele mit Ordensschwestern und Gästen.

Treue zu Gott

Mit ihren Ordensschwestern verbrachte Sr. Brunhilde außerdem täglich zwei bis drei Stunden im Gebet, woraus sie Kraft schöpfte. Ein besonderer Meilenstein für sie war die diamantene Profess im Jahr 2019. Das neuerliche Ablegen des Ordensgelübdes nach 60 Jahren war nicht nur ein Jubiläum, sondern auch ein Zeichen von lebenslanger Treue zu Gott, zur Gemeinschaft und zu den Menschen, denen sie beistand.

In den letzten Monaten ihres Lebens war die ehemalige Krankenpflegerin selbst auf Pflege angewiesen. Sie wurde von den Schwestern liebevoll begleitet und gepflegt. Anstatt dies nach ihrem lebenslangen Engagement als selbstverständlich anzusehen, war sie dafür sehr dankbar.

Am 3. April 2025 ist Sr. Brunhilde im Alter von 95 Jahren gestorben. Sie hatte ihr Leben in den Dienst Gottes gestellt. „Nun möge sie bei ihm geborgen sein“, sagt eine ihrer Ordensschwestern abschließend.

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