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Totschnig will CO2-Speicherung in Österreich etablieren

Klimaminister Totschnig will den Weg zur CO2-Speicherung frei machen.
Klimaminister Totschnig will den Weg zur CO2-Speicherung frei machen. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Klima- und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig hat sich für die Aufhebung des Verbots der CO2-Speicherung in Österreich, das seit 2011 besteht, ausgesprochen.

"Wichtig ist einmal, dass man den Weg freimacht, dass es überhaupt möglich ist, dass man die Technologie hier etabliert", erklärte Klima- und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) gegenüber der APA. Allerdings erfordern solche Technologien erhebliche Investitionen. Totschnig plant deshalb eine gründliche Prüfung, um festzustellen, ob und an welchen Stellen die Technologie in Österreich sinnvoll angewendet werden kann.

Massive Investitionen für CO2-Speicherung in Österreich notwendig

Die schwarz-rot-pinke Bundesregierung hat auch im Regierungsprogramm erklärt, das geltende Verbot der CO2-Speicherung aufheben zu wollen. Die neue Koalition hält sich damit an die von der Vorgängerregierung aus ÖVP und Grünen eingeschlagene Richtung. Die Sicherheits- und Umweltstandards im Bereich CO2-Abscheidung und -Speicherung hätten sich deutlich weiterentwickelt, seit das Verbot 2011 ausgesprochen wurde, sagte Totschnig. Er will daher zunächst das Verbot aufheben. In welcher Form die CO2-Speicherung hierzulande sinnvoll eingesetzt werden kann, müsse in einem darauffolgenden Schritt geprüft werden.

Denn neben der Aufhebung des Verbots sind auch massive Investitionen notwendig. Der Aufbau einer neuen Infrastruktur für Abscheidung, Lagerung, Nutzung oder Transport von CO2 sei technisch und organisatorisch herausfordernd und erfordere hohe Anfangsinvestitionen. Dabei sei noch ungewiss, ob es in Zukunft überhaupt die notwendige Nachfrage nach der Technologie gibt, geht etwa aus der "Carbon Management Strategie" hervor, die von der schwarz-grünen Regierung im Sommer 2024 im Ministerrat beschlossen wurde. Der Landwirtschaftsminister will sich daher genau anschauen, welche Kosten anfallen und wie sich die Technologie auch in anderen Ländern entwickelt. "Es muss am Ende auch finanzierbar sein und es muss einen Beitrag leisten, um den Wirtschaftsstandort zu sichern und die Klimaziele zu erreichen", sagte Totschnig.

Um die Erderhitzung zu bekämpfen, muss der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid (CO2), das Wärme in der Atmosphäre bindet, drastisch reduziert werden. In manchen energieintensiven Industriezweigen, etwa bei der Stahl-, Zement- oder Papierproduktion, ist eine Reduktion der Emissionen allerdings nur bedingt möglich. Um solche unvermeidbaren Treibhausgase dennoch aus der Atmosphäre fernzuhalten, setzen einige Länder bereits auf CO2-Speicherung. Das Kohlenstoffdioxid wird dabei gesammelt, verflüssigt und über Rohrleitungen oder in Lastwagen zum Speicherort transportiert. Es wird dann in geologische Strukturen, etwa ausgeförderte Gasfelder, gepumpt und dort gespeichert.

(APA/Red)

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