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VGT veröffentlicht Aufnahmen aus Horror-Stall

Die Aufnahmen wurden dem VGT anonym zur Verfügung gestellt.
Die Aufnahmen wurden dem VGT anonym zur Verfügung gestellt. ©VGT.at / VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN
Der "Verein Gegen Tierfabriken" (VGT) hat erneut schockierende Zustände in einem österreichischen Landwirtschaftsbetrieb aufgedeckt: Verletzte und kranke Schweine leben hier unter augenscheinlich unzumutbaren Bedingungen. Das Landeskriminalamt ermittelt wegen des Verdachts der Tierquälerei.

Vergangene Woche erreichte Beweismaterial aus einem landwirtschaftlichen Betrieb den VGT. Angesichts der in diesem dokumentierten Umstände wurde umgehend die zuständige Bezirkshauptmannschaft kontaktiert.

Horror-Stall aufgedeckt

Auf den dem VGT zugespielten Aufnahmen ist zu sehen, wie zahlreiche verletzte Schweine zwischen anderen Tieren liegen. Teilweise scheinen sie so eng gehalten werden, dass sie sich kaum bewegen können. Mehrere Tiere haben offenbar offene und eiternde Wunden an den Gelenken und können kaum gehen.

Zwei Schweine sind wohl komplett bewegungsunfähig, die anderen Schweine steigen aufgrund der Enge ständig auf diese im Sterben liegenden Tiere. Laut Gesetz müssen verletzte Tiere behandelt und gesondert untergebracht werden, das sei hier laut VGT offensichtlich nicht der Fall.

Auch das dringend notwendige Beschäftigungsmaterial scheint komplett zu fehlen, die gesetzlichen Vorgaben werden hier nicht eingehalten. In manchen Räumen steht laut VGT eine von zwei Lüftungsanlagen still, weil sie durchgerostet ist. Der zweite Ventilator im Raum bewege sich nur langsam, die Luftqualität sei dadurch extrem schlecht. Die Gefahr sei groß, dass dutzende Schweine ersticken könnten.

"Die verletzten Tiere müssen fürchterliche Qualen erleiden"

David Richter vom VGT Steiermark zeigt sich erschüttert: "Es ist nicht nachvollziehbar, wie man Schweine unter solch grauenvollen Bedingungen halten kann. Die verletzten Tiere müssen fürchterliche Qualen erleiden, aber auch diese absolute Enge und die fehlenden Beschäftigungsmöglichkeiten sind eine Tortur. Die Schweine müssen ständig in und über ihren Exkrementen leben und sind zum Nichtstun verdammt." Der VGT hat Anzeige wegen Tierquälerei nach §222 StGB erstattet.

Protest vor dem Landhaus

Der VGT hält aufgrund des anhaltenden Schweineleids auf Vollspaltenboden am Donnerstag (10:30 bis 11:00 Uhr) eine Protestaktion vor dem Steirischen Landhaus ab. Im Anschluss wird auch vor der Landwirtschaftskammer eine Demonstration abgehalten (11:30 bis 12:30).

(VOL.AT)

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