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Aufregung um Spitzen-Koch: Darf man Biber zubereiten?

Der Spitzenkoch Max Stiegl polarisiert auf Instagram.
Der Spitzenkoch Max Stiegl polarisiert auf Instagram. ©APA/EVA MANHART; Screenshot Instagram maxstiegl
Ein Video von Max Stiegl mit einem toten Biber sorgt im Netz für Aufregung. Der Spitzenkoch will auf nachhaltige Tierverwertung aufmerksam machen – und stößt dabei auf heftige Kritik.

Haubenkoch Max Stiegl aus Österreich – vom Gault&Millau zum „Koch des Jahres 2021“ gekürt – hat Mitte März mit einem toten Biber in einem Social-Media-Video für Wirbel gesorgt. In dem kurzen Clip erklärt er, dass er das Tier verwerten und in verschiedenen Varianten zubereiten möchte. Nicht alle seiner Follower zeigen dafür Verständnis.

Die Kommentare unter dem Instagram-Reel zeigen eine stark gespaltene Reaktion. Viele Nutzerinnen und Nutzer äußern Mitgefühl mit dem Tier und kommentieren mit Aussagen wie „Armer Biber“ oder traurigen Emojis. Auch scharfe Kritik und Beleidigungen finden sich in der Kommentarspalte.

Heftige Vorwürfe

Einige hinterfragen, warum der Biber überhaupt getötet wurde, andere verweisen darauf, dass Biber unter strengem Schutz stehen. Entsprechend heftig fällt mancher Vorwurf gegen den Haubenkoch aus.

Doch Stiegl erhält auch Rückhalt. Eine Userin schreibt: „Cool, wo bekommt man bitte einen Biber her? Hab noch nie Biber gegessen – wie schmeckt das Fleisch?“ Ein anderer kommentiert: „Würde ich gerne mal probieren, so einen Biber.“ Die Diskussion dreht sich zunehmend nicht nur um Ethik, sondern auch um kulinarische Neugier und Fragen nachhaltiger Ernährung.

So rechtfertigt sich Stiegl

Wenige Tage später reagiert Stiegl in einem weiteren Beitrag auf die Welle der Kritik. „Natürlich sind mir lebendige Biber (...) unvergleichlich viel lieber als tote Biber“, schreibt er. Gleichzeitig verweist er darauf, dass Biber mancherorts erhebliche Schäden anrichten. Die Wiederansiedlung sei so erfolgreich, dass in einigen Regionen bereits ein Management zur Entnahme überlegenswert sei – und teils schon praktiziert werde.

„Diese Tiere landen dann in der Tierkörperbeseitigung – und genau da blutet mir das Herz“, erklärt Stiegl. Statt die Tiere zu entsorgen, solle man sie respektvoll nutzen: „Über Jahrhunderte war der Biber wertvolles Wildbret. Es ist für mich ein Zeichen mangelnder Kultur, diese prachtvollen Tiere nicht durch unseren Genuss zu ehren, sondern sie einfach zu entsorgen.“

Bregenzerwälder Sautanz

Am Samstag, 29. März, ist Stiegl mit seinem Konzept "Sautanz" im Werkraumhaus Bregenzerwald zu Gast. Dabei werden zwei Bregenzerwälder Schweine vor Ort zerlegt, verwurstet und eingesalzen, die Innereien und das Blut werden gleich frisch verarbeitet und gegessen.

(VOL.AT)

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