Zettelwirtschaft ade: Diese Supermärkte planen App für Pfandrückgabe

Das seit Anfang Januar 2023 in Kraft getretene Pfandsystem hat sich in den österreichischen Supermärkten als wirkungsvoll erwiesen. Laut Simone Hoepke, Pressesprecherin des Rewe-Konzerns, der auch Marken wie Billa, Bipa und Penny umfasst, wurde bisher eine beeindruckende Menge von 3,7 Millionen Flaschen und Dosen zurückgegeben. Die Menge verdoppelt sich derzeit jede Woche, was auf eine steigende Akzeptanz bei den Kunden hinweist.
Zettelwirtschaft soll künftig reduziert werden - digitale Pfandbons als Ziel
Trotz des Erfolgs des Pfandsystems müssen Kunden bei der Rückgabe ihrer Pfandartikel einen Papierbon erhalten, was zu einer wieder zunehmenden Zettelwirtschaft führt. Dies steht im Widerspruch zu den Bemühungen, den Papierverbrauch zu reduzieren. Um diese Problematik zu adressieren, haben Unternehmen wie Spar und Lidl digitale Pfandbons in Form einer App in Planung, wie der ORF berichtet.
"Umständlich": Wiener Würstelstände fordern Lösung für Kleinbetriebe
Ein Problem stellt die Rückgabe von Pfandflaschen an Wiener Würstelständen dar. Hier können nur die Flaschen zurückgegeben werden, die auch vor Ort konsumiert wurden. Rene Kachlir, Betreiber des Würstelstands „Zum scharfen Rene“, beschreibt den aktuellen Prozess als umständlich: „Wir sammeln es derzeit in einem Sack und bringen es dann direkt in einem Supermarkt zurück, um den Bon dort einzulösen.“
Eine mögliche Erleichterung für kleinere Unternehmen und Gastronomiebetriebe könnte sich aus dem neuen Regierungsprogramm ergeben. Die Koalition aus ÖVP, SPÖ und NEOS plant, kleinstflächige Unternehmen von der Rücknahmepflicht bepfandeter Getränkeverpackungen auszunehmen. Dies könnte die Rückgabeprozesse für solche Betriebe vereinfachen und den Verwaltungsaufwand reduzieren.
(Red)