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Frühzeitiger Streikbeginn am Hamburger Flughafen sorgt für Chaos

Zahlreiche Flugverbindungen von und nach Österreich sind betroffen.
Zahlreiche Flugverbindungen von und nach Österreich sind betroffen. ©APA/dpa/Jonas Walzberg
Ein unangekündigter Warnstreik hat am Sonntag den Betrieb am Flughafen Hamburg vollständig lahmgelegt. Auch Flüge nach Wien, Salzburg, Graz und Innsbruck wurden gestrichen.

Eigentlich war der bundesweite Ausstand an 13 deutschen Flughäfen, darunter Hamburg, erst für Montag angekündigt. Doch die Gewerkschaft Verdi rief bereits am Sonntagmorgen zum Streik auf – mit nur 30 Minuten Vorwarnzeit.

Laut Flughafen-Sprecherin Katja Bromm wurden am Vormittag lediglich zehn Flüge abgefertigt, alle weiteren Abflüge und Ankünfte des Tages seien gestrichen worden. Insgesamt waren ursprünglich 144 Ankünfte und 139 Abflüge geplant, darunter auch Verbindungen nach Wien, Salzburg, Graz und Innsbruck.

Scharfe Kritik vom Flughafen – Verdi verteidigt Vorgehen

Die plötzliche Arbeitsniederlegung stößt auf massive Kritik seitens des Flughafens. „Die Gewerkschaft legt den Flughafen lahm – und das ohne Ankündigungsfrist genau zu Beginn der Hamburger Frühjahrsferien. Damit schadet Verdi vor allem den Menschen“, sagte Bromm. Sie warf der Gewerkschaft vor, den Flughafen unverhältnismäßig oft mit Streiks zu überziehen.

Gewerkschaftssekretär Lars Stubbe verteidigte das Vorgehen. Man bedaure die Auswirkungen auf die Passagiere, jedoch sei der Warnstreik notwendig, um wirtschaftlichen Druck auf die Arbeitgeberseite auszuüben. „Wenn wir unsere Streiks frühzeitig ankündigen, werden Gegenmaßnahmen ergriffen, etwa durch den Einsatz von Streikbrechern“, so Stubbe.

Gewerkschaft fordert höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen

Die Gewerkschaft fordert eine Tariferhöhung von acht Prozent, mindestens jedoch 350 Euro mehr pro Monat. Zudem sollen die Ausbildungsvergütungen um 200 Euro steigen, Zuschläge für belastende Arbeitszeiten erhöht und drei zusätzliche freie Tage eingeführt werden. Die Arbeitgeber lehnen die Forderungen bislang als nicht finanzierbar ab.

Auch am Montag massive Beeinträchtigungen erwartet

Der ursprünglich für Montag geplante Streik sollte mit Beginn der Nachtschicht starten und bis zum Ende der Spätschicht andauern. Nun wurde der Ausstand jedoch vorgezogen, und auch für Montag rechnet der Flughafen mit erheblichen Störungen. „Wir empfehlen allen Reisenden, die morgen ab Hamburg fliegen möchten, Kontakt mit ihrer Fluggesellschaft aufzunehmen“, so Bromm.

Die dritte Verhandlungsrunde im Tarifstreit zwischen Verdi und den Arbeitgebern ist für den 14. bis 16. März in Potsdam angesetzt.

(APA/Red)

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