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Durchschläge von Strafzetteln manipuliert: Polizist unterschlug jahrelang Bußgelder

Der 56-Jährige sitzt im April auf der Anklagebank.
Der 56-Jährige sitzt im April auf der Anklagebank. ©APA/EVA MANHART
Ein 56-jähriger Polizist in Niederösterreich steht im Verdacht, jahrelang einen Teil der Bußgelder aus Organmandaten in die eigene Tasche gesteckt zu haben.
Polizist zweigte 100.000 Euro ab

Ab Juni 2023 ermittelte das Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK) gegen den Beamten und konnte im Zeitraum von August 2020 bis April 2023 zumindest in 484 Fällen Unregelmäßigkeiten nachweisen, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt einen Bericht des "Kurier".

Mindestens 14.720 Euro Schaden durch Betrug mit Strafzetteln

Der Polizist, der im Bezirk Wiener Neustadt Verkehrskontrollen durchführte, soll beim Schreiben der Strafzettel den Durchdruck mittels Karton verhindert haben. Auf dem später archivierten Durchschlag trug er dann eine niedrigere Summe ein, als er vom Verkehrssünder kassierte. Die Differenz wanderte in die eigene Tasche.

Die Ermittlungen gestalteten sich laut "Kurier"-Bericht schwierig. Das BAK musste erst von dem Polizisten abgestrafte Verkehrsteilnehmer ausforschen, die den Strafzettel aufgehoben hatten oder sich an die Summe erinnern konnten. Dann wurden diese Daten mit den archivierten Durchschlägen verglichen. Daher werde auch nur eine Schadenssumme von 14.720 Euro angeklagt, während die Ermittler von einer deutlich höheren Dunkelziffer ausgehen.

Prozess gegen 56-Jährigen

Dem seit Beginn der Ermittlungen suspendierten Beamten wird am 4. April der Prozess im Landesgericht Wiener Neustadt gemacht, so Gerichtssprecherin Birgit Borns. Die Anklage lautet auf Missbrauch der Amtsgewalt und Geldwäscherei.

(APA/Red)

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