AA

Studie: Unbezahlte Arbeit kostet Frauen 28.000 Euro pro Jahr

Das Momentum-Institut fordert Maßnahmen.
Das Momentum-Institut fordert Maßnahmen. ©APA/HARALD SCHNEIDER
Frauen leisten in Österreich deutlich mehr unbezahlte Arbeit als Männer – mit finanziellen Folgen. Laut einer Analyse des Momentum-Instituts entgeht ihnen dadurch jährlich ein Betrag von 28.000 Euro.
Equal Pay Day 2025
Gender Pay Gap in Österreich

Anlässlich des Weltfrauentags hat das gewerkschaftsnahe Momentum-Institut eine Analyse zur Verteilung unbezahlter Arbeit in Österreich veröffentlicht. Demnach werden von den knapp neun Milliarden Stunden unbezahlter Arbeit pro Jahr 5,7 Milliarden von Frauen geleistet. Die wirtschaftliche Wertschöpfung dieser Arbeit beläuft sich auf rund 100 Milliarden Euro – mehr als der größte Wirtschaftssektor, die Warenherstellung.

Hauptanteil der unbezahlten Arbeit in Österreich entfällt auf Hausarbeit und Pflege

Den Berechnungen zufolge entfallen etwa 80 Milliarden Euro auf Hausarbeit wie Kochen und Putzen, während 20 Milliarden Euro auf Pflege und Betreuung von Angehörigen zurückzuführen sind. Im Durchschnitt übernimmt eine Frau in Österreich jährlich 1.390 Stunden unbezahlte Sorge- und Hausarbeit. Diese ungleiche Verteilung führt laut Momentum-Institut zu Einkommensverlusten von 28.000 Euro pro Jahr für Frauen.

Höhere Mindestlöhne und Kinderbetreuung: Momentum-Institut fordert Maßnahmen

Um diese Schieflage zu beseitigen, fordert das Momentum-Institut einen Ausbau der Kinderbetreuung, einen gesetzlichen Anspruch auf eine verkürzte Vollzeit von 30 bis 35 Stunden, mehr Gehaltstransparenz und höhere Mindestlöhne.

„Ein gerechter Arbeitsmarkt nutzt allen: Unternehmen profitieren, wenn Frauen mehr arbeiten können, der Staat spart langfristig Sozialausgaben, und Familien haben ein höheres Gesamteinkommen“, betont Momentum-Chefökonomin Katharina Mader.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Österreich
  • Studie: Unbezahlte Arbeit kostet Frauen 28.000 Euro pro Jahr
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen