Experte: Putin nicht an Waffenstillstand interessiert - "Sitzt jetzt in der ersten Reihe, mit Popcorn in der Hand"

Das transatlantische Bündnis zwischen den USA und Europa stehe auf der Kippe. Oberst Reisner von der Theresianischen Militärakademie zeigte im ORF auf, welche Probleme der US-Rückzug für die Ukraine und die EU mit sich bringt: "Wir sind jetzt eigentlich wieder im 19. Jahrhundert. Das heißt: Machtpolitik mit militärischen Mitteln."
Reisner beschrieb die Situation mit den Worten: "Putin sitzt jetzt quasi in der ersten Reihe, mit Popcorn in der Hand, und sieht zu, wie sich Amerikaner, Europäer und Ukrainer zerfleischen."
"Sicherheitspolitische Zeitenwende" - Das ganze Interview
In Bezug auf die Zukunft der Ukraine unterstrich der Historiker die Bedeutung von Sicherheitsgarantien und warnte: "Wenn es keine gibt, gäbe es niemanden, der die Russen aufhalten würde."
Auswirkungen des reduzierten US-Supports
Reisner betonte die strategischen Nachteile, die der Ukraine drohen könnten, wenn die USA ihre militärische Unterstützung einstellen. Er hob hervor, dass das Hauptproblem nicht der Mangel an Waffen sei, sondern der Verlust kritischer Kommunikations- und Satellitenaufklärungsmöglichkeiten, wodurch die Ukraine "faktisch blind" gegenüber russischen Manövern würde.
Europäische militärische Bedenken
Im Gespräch mit Armin Wolf sah Oberst Reisner die militärischen Fähigkeiten der europäischen Nationen kritisch. Trotz einer gemeinsamen Stärke von 1,4 Millionen Soldaten warnte Reisner davor, dass europäische Armeen „Papiertiger“ seien, bedingt durch ineffektive Integration und strategische Planung.
Reisner äußerte Bedenken über Europas Bereitschaft auf eine mögliche russische Aggressionen zu reagieren. Er schätzt die Wahrscheinlichkeit eines Konflikts mit Russland als hoch ein, falls keine Abschreckungsmaßnahmen ergriffen werden.
(VOL.AT)