Ein Ort zum Chillen, Zocken und Singen - der neue Jugendtreff in Hard feiert Eröffnung

Nach über einem Jahr Bauzeit ist es endlich soweit: Der neue Jugendtreff in Hard am Dorfbach öffnet seine Türen. Unter der Leitung von Fabienne Moosbrugger und mit aktiver Beteiligung der Jugendlichen wurde ein moderner, offener Treffpunkt geschaffen, der neue Maßstäbe für die Jugendarbeit in der Gemeinde setzt. Dabei spielte auch ein besonderer musikalischer Beitrag eine große Rolle.
Video: Von Jugendlichen für Jugendliche
"Jetzt ist alles neu und viel moderner"
Die offene Jugendarbeit in Hard hat bereits eine lange Tradition. Seit 2018 befand sich die OJA Hard in einer Übergangslösung im Seezentrum, doch der Wunsch nach einem geeigneteren, jugendgerechten Raum war groß. „Wir haben lange nach einer besseren Lösung gesucht – barrierefrei, heller und einfach passender für die Jugendlichen“, erklärt Fabienne Moosbrugger, die seit sechs Jahren die Jugendarbeit in Hard leitet.

Im vergangenen Jahr bot sich schließlich die Möglichkeit, geeignete Räumlichkeiten umfassend umzubauen. „Diese Chance haben wir sofort genutzt“, so Moosbrugger. Gemeinsam mit dem Planer Jan Gartner und unter enger Einbindung der Jugendlichen wurde das Konzept erarbeitet und umgesetzt.

Nun bietet der neue Jugendtreff eine Lounge mit Sitzmöglichkeiten, Tischfußball, Playstation und Darts, einen Freizeitraum für Veranstaltungen, eine Küche mit Theke sowie einen Rückzugs- und Beratungsraum. Zudem können sportbegeisterte Jugendliche donnerstags von 15 bis 17 Uhr die benachbarte Turnhalle nutzen.

Der 13-jährige Emil war bereits vor der Eröffnung vor Ort und sichtlich begeistert von den renovierten Räumlichkeiten: „Wenn man sich die alten Bilder anschaut, sieht man, wie heruntergekommen das Ganzw war. Jetzt ist alles neu und viel moderner.“ Besonders angetan hat es ihm die neugestaltete Bar: „Die ist richtig cool. Das alte Design mit Fliesen und abgenutzten Hockern ist jetzt Geschichte. Für mich ist die neue Bar definitiv ein Highlight.“

Emil (13) sammelt mit eigenem Song 5.000 Euro für die Renovierungen
Ein Jugendtreff von Jugendlichen für Jugendliche – dieses Motto wurde in Hard besonders ernst genommen. Einer, der sich mit vollem Einsatz eingebracht hat, ist der 13-jährige Emil. Als leidenschaftlicher Sänger und Gitarrist hatte er eine besondere Idee, um den Umbau zu unterstützen.
„Wir sind auf die Idee gekommen, beim Crowdfunding mitzumachen“, erzählt Emil. „Dann haben wir überlegt, dass wir ein Musikvideo drehen, welches wir ziemlich spontan aufgenommen und online gestellt haben.“ Das Ergebnis? Ganze 5.000 Euro kamen durch das Projekt zusammen – ein enormer Beitrag für die Neugestaltung des Jugendtreffs.

Für Emil war das eine großartige Erfahrung. „Für ein relativ spontanes Video hat es sich auf jeden Fall gelohnt“, sagt er stolz. Dabei ist Musik schon lange ein Teil seines Lebens: „Seit ich sechs bin, spiele ich Gitarre und war immer im Chor.“ Dass er damit den neuen Jugendtreff aktiv mitgestalten konnte, macht ihn besonders stolz.
Bei der offiziellen Eröffnung steht Emil erneut auf der Bühne. „Ja, ich spiele ein kleines Repertoire“, erzählt er. „Neben dem Crowdfunding-Song habe ich noch ein paar Cover im Gepäck.“
Video: Musikalisches Crowdfunding
Ein Jahr harte Arbeit zahlt sich aus
Die Planungen und Arbeiten dauerten rund ein Jahr. Die Gemeinde Hard investierte 270.000 Euro in das Projekt und beauftragte vorwiegend lokale Unternehmen. Jugendliche wurden aktiv in die Gestaltung einbezogen: Unter der Leitung des gebürtigen Harders Jan Gartner entwickelten sie Ideen und halfen tatkräftig bei der Umsetzung.

Nina (13) und Michelle (16) waren aktiv an der Planung des neuen Jugendtreffs beteiligt. „Wir durften bei den Möbeln mitentscheiden“, erzählen die Beiden. „Es gab mehrere Termine, bei denen wir Vorschläge zu Farben und zur Einrichtung machen konnten.“ Michelle ergänzt: „Ich finde es super, dass sie uns gefragt haben. Schließlich ist der Jugendtreff für uns – da wäre es blöd, wenn wir ihn am Ende gar nicht mögen würden.“

Auch Kilian (11) freut sich über den neuen Treffpunkt. Besonders angetan hat es ihm die Zockerecke: „Ich finde, das ist das Coolste hier. Es gibt viele verschiedene Spiele, die man nicht mal selbst mitbringen muss.“ Aber auch das gemütliche Beisammensein ist ihm wichtig: „Man redet miteinander, nicht nur am Handy oder vor dem Fernseher.“ Praktisch findet er zudem das Essensangebot: „Wenn man länger bleibt, kann man auch mal was Abendessen.“ Kilian ist sich sicher, dass er regelmäßig mit seinen Freunden vorbeischauen wird.

Ein Treffpunkt mit Wohnzimmer-Atmosphäre
Das Konzept des neuen Jugendtreffs unterscheidet sich von früheren Einrichtungen: Statt eines klassischen Party- oder Kellerraums wurde eine einladende Mischung aus Café und Wohnzimmer geschaffen. „Ein Highlight ist sicher unser Technik- und Barbereich, wo man Spiele spielen und sich austauschen kann“, erklärt Moosbrugger.

Besonders wichtig war auch die Schaffung von Rückzugsräumen. „Es gibt jetzt einen roten Raum mit Ledersofa, wo man sich in kleiner Runde unterhalten kann – ohne ständig im großen Hauptraum zu sein.“ Auch eine umfangreiche Multimedia-Anlage mit Fernseher, Soundbar und Boxen darf nicht fehlen – ein echtes Highlight für die Jugendlichen.

Während viele die neue Zockerecke besonders feiern, hat Emil einen anderen Lieblingsplatz gefunden: „Ich bin nicht so der Zocker-Typ, ich bin lieber an der Bar und rede mit den Leuten.“ Und genau darum geht es im neuen Jugendtreff: Ein Ort, an dem jeder seinen Platz findet.

"Hier kann mein Sohn Mama-freie Zeit genießen"
Nicht nur die Jugendlichen selbst sind vom neuen Jugendtreff begeistert, auch Eltern sehen das Projekt als großen Gewinn für die Gemeinde. Aninna, eine Mutter aus Hard, war mit ihrem zehnjährigen Sohn vor Ort und zeigt sich beeindruckt: „Der erste Eindruck ist total lässig! Es ist modern, jugendgerecht und hat eine tolle Lage – gut erreichbar, aber trotzdem nicht direkt an der Straße.“ Besonders freut sie sich darüber, dass es für Jugendliche in Hard nun einen geschützten Ort gibt. „Ich finde es super, dass sie hier einen Treffpunkt haben, wo Erwachsene da sind, aber trotzdem viel Freiraum geboten wird."

Auch ihr Sohn war begeistert und plant bereits den nächsten Besuch mit einem Freund. „Hier kann mein Sohn mal Mama-freie Zeit genießen", lacht Annina.
Eröffnung und Highlights
Leiterin Fabienne Moosbrugger bedankt sich abschließend bei der Marktgemeinde Hard für die Finanzierung und Unterstützung des Umbaus sowie bei allen Handwerkerinnen und Handwerkern, die den neuen Jugendtreff möglich gemacht haben. „Es ist unglaublich, was aus diesem Raum geworden ist – jetzt kann es endlich losgehen!“

Heute startet der neue Jugendtreff im Schulweg 3 in Hard, neben der Dorfbücherei, offiziell – mit einer musikalischen Eröffnung von Emil, jeder Menge Möglichkeiten für die Jugendlichen und einem Ort, der ihre Handschrift trägt.
Der Jugendtreff ist für Jugendliche ab 10 Jahren mittwochs und donnerstags von 15 bis 19 Uhr geöffnet, ab 12 Jahren zusätzlich freitags von 17 bis 22 Uhr. Einmal im Monat gibt es ein „Samstags-Special“.

(VOL.AT)