Das laute Schweigen der freien Welt – Europas fatale Ohnmacht gegenüber Trump und den Autokraten

Er macht den russischen Kriegsverbrecher Wladimir Putin salonfähig, diffamiert westliche Verbündete und stellt die NATO offen infrage. Und Europa? Es verharrt in Schockstarre, unfähig, eine klare Antwort auf diese Bedrohung zu finden.

Trump hofiert Putin – und Europa schaut zu
Trump hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er Putin bewundert. Doch seine jüngsten Aussagen sind eine politische Bankrotterklärung: „Wenn Russland NATO-Länder angreift, dann ist das nicht unser Problem, wenn sie ihre Rechnungen nicht bezahlt haben“, verkündete er jüngst vor Anhängern. In anderen Worten: Die USA sind nicht länger verlässlich, wenn es um die Verteidigung Europas geht. Die jahrzehntelange Sicherheitsarchitektur der transatlantischen Partnerschaft – pulverisiert mit einem einzigen Satz.
Doch es geht noch weiter. In einem eigenen Posting im Internet ließ Trump eine weitere diplomatische Bombe platzen: Er bezeichnete den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als „Diktator“ und drehte damit die Realität des Ukraine-Kriegs komplett um. Eine vollständige Täter-Opfer-Umkehr, die nicht nur eine Schande für jede seriöse Außenpolitik ist, sondern auch eine gefährliche Überschreitung jeglicher roter Linien darstellt.
Ein US-Präsident, der nicht den Aggressor Putin, sondern den angegriffenen Selenskyj als „Diktator“ diffamiert? Es ist ein Tiefpunkt, selbst für Trump. Wer eine der brutalsten Invasionen des 21. Jahrhunderts relativiert, wer einen von Bomben und Besatzung bedrohten demokratisch gewählten Präsidenten als „Diktator“ bezeichnet, der legt die Axt an die Grundfesten der freien Welt.
Elon Musk und das toxische Netzwerk der Macht
Doch Trump ist nicht allein. Elon Musk, der Tech-Milliardär, der mittlerweile als eine Art inoffizieller außenpolitischer Akteur agiert, mischt in diesem Machtspiel mit. Musk, der laut Berichten mehrfach mit Putin in Kontakt stand, propagiert regelmäßig Narrative, die Russlands Aggression relativieren. Sein Tweet, dass die Ukraine Gebiete an Russland abtreten sollte, um „den Frieden zu wahren“, spricht Bände über seine Einflussnahme – eine, die oft erstaunlich deckungsgleich mit den Interessen des Kremls ist.
„Die Demokratie ist die schlechteste Regierungsform – abgesehen von allen anderen, die wir ausprobiert haben“, sagte einst Winston Churchill. Doch was bleibt von einer Demokratie, wenn sie sich von Opportunisten und Egomanen wie Trump und Musk vorführen lässt?
Europa vor der Wahl: Selbstbehauptung oder Untergang
Die Reaktion Europas? Zaghaft, zurückhaltend, fast schon devot. Trump hat seine Haltung gegenüber Europa nie verborgen – und dennoch scheint die EU in der Hoffnung zu verharren, dass sich alles schon irgendwie regeln wird. Eine gefährliche Illusion. Denn wenn Europa jetzt nicht endlich stark auftritt und sich aus der sicherheitspolitischen Abhängigkeit von den USA löst, dann droht es endgültig in die Bedeutungslosigkeit abzurutschen.
Europa steht an einem Scheideweg: Entweder es verteidigt eine freie, demokratische und solidarische Weltordnung, oder es lässt sich in die dunkle Ära der Autokraten drängen – sei es durch Putin, Xi Jinping oder eben Trump. Doch eines ist klar: Empörte Worte reichen nicht mehr aus. Die Zeit der diplomatischen Erklärungen, der besorgten Stellungnahmen und der Appelle an eine Vernunft, die Trump nie hatte, ist endgültig vorbei. Jetzt braucht es Taten.
Die Europäische Union muss sich endlich aus der geopolitischen Abhängigkeit von den USA lösen, verteidigungspolitisch auf eigenen Beinen stehen und eine klare Strategie im Umgang mit den neuen Machtverhältnissen entwickeln. Das bedeutet massive Investitionen in eine eigenständige Sicherheitsarchitektur, eine geschlossene Haltung gegenüber Autokraten und das entschlossene Zurückweisen jeglicher Versuche, unsere Werte zu untergraben.
„Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf“, heisst es in einem bekannten Zitat unbekannten Ursprungs. Und genau das erleben wir in diesen Tagen. Das Versagen der europäischen Politik ist eine Schande für die aufgeklärte Welt. Doch noch ist es nicht zu spät. Europa muss endlich den Mut aufbringen, Trump und seinen toxischen Verbündeten die Stirn zu bieten – nicht mit Worten, sondern mit entschlossenen, realpolitischen Maßnahmen. Alles andere wäre das endgültige Ende der freien Welt, wie wir sie kannten.
(VOL.AT)