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"Es war ein einziges Hin und Her" - Dornbirner kämpft nach Autokauf mit Kiesplatzhändler

Strobel/VOL.AT
Strobel/VOL.AT
Ein Auto bei einem Kiesplatzhändler in Vorarlberg für 8.500 Euro – ein fairer Preis, dachte sich der 21-jährige Domi aus Dornbirn. Doch nur wenige Wochen nach dem Kauf begann der Albtraum: ständig neue Mängel und leere Versprechungen vom Händler. VOL.AT erläutert, worauf es beim Kauf von Gebrauchtwagen zu achten gilt.

Ein Autokauf sollte eigentlich Freude bereiten. Doch für den 21-jährigen Domi (Nachname auf Wunsch nicht genannt) wurde er zu einem langwierigen Ärgernis. Er kaufte ein Fahrzeug bei einem Kiesplatzhändler, doch schon nach wenigen Wochen traten die ersten Probleme auf. Was folgte, war ein monatelanger Kampf um Reparaturen, Gewährleistung und letztlich die Frage: Wer trägt die Verantwortung? Im Interview schildert Domi die gesamte Situation.

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Fehler nach wenigen Wochen – Händler vertröstet auf Reparatur

„Nach ein, zwei Wochen kam der erste Fehler“, erzählt Domi im Gespräch. Sofort wandte er sich an den Händler, der das Auto in eine Werkstatt brachte. „Er meinte dann, es könnte die Steuerkette sein. Aber nach der Reparatur trat der Fehler wieder auf.“ Der Händler bot ihm daraufhin einen Fahrzeugtausch an – allerdings mit Aufpreis, da Domi das Auto bereits gefahren hatte.

Doch anstatt das Angebot anzunehmen, suchte Domi eine unabhängige Werkstatt auf. Die Diagnose: „Es war gar nicht die Steuerkette, sondern nur das Steuergerät. Der Motor war eigentlich in Ordnung.“ Domi entschied sich, anstatt den Weg zu einem Anwalt einzuschlagen, lieber noch einmal rund 2.000 Euro zu investieren und die Reparatur selbst in die Hand zu nehmen. Jetzt läuft das Auto, doch zurück bleibt dennoch ein Gefühl des Betrugs.

Domi aus Dornbirn neben seinem ersten Auto, das nun, 2.000 Euro später, ohne Mängel läuft. ©Strobel/VOL.AT

ÖAMTC: „Gerade Kiesplatzhändler bergen Risiken“

Jürgen Wagner, Pressesprecher des ÖAMTC Vorarlberg, bestätigt, dass der Kauf von Gebrauchtwagen ohne vorherige Prüfung Risiken birgt. „Wir empfehlen immer, eine Kaufüberprüfung durch Experten durchführen zu lassen. Das geht auch bei uns und kostet rund 100 Euro.“

Gerade bei „undefinierten Händlerplätzen“, also Kiesplatzhändlern oder Straßenhändlern, sei Vorsicht geboten. „Diese verkaufen oft in Kommission, und das österreichische Gewährleistungsgesetz greift hier nur eingeschränkt“, so Wagner.

Während Privatverkäufer die Gewährleistung ausschließen können, dürfen Händler das nicht. Doch ob und wie ein Käufer sein Recht durchsetzen kann, ist oft unklar. „Man weiß nie genau, wie seriös so ein Händler ist. Während offizielle Händler oft gut arbeiten, bergen Kieshändler immer ein gewisses Risiko“, erklärt Wagner.

Sein Rat: „Unbedingt eine Kaufüberprüfung durchführen lassen – das kann teure Überraschungen verhindern.“

Auf der Homepage des ÖAMTC gibt es verschiedenste Checklisten und Hinweise zum Kauf eines Gebrauchtwagens:

(VOL.AT)

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