ÖBB-Chef Matthä will zu potenziellem Sparzwang beruhigen

"Eine Abflachung des Rahmenplans gebe es nicht zum ersten Mal", sagte er am Dienstag im Klub der Wirtschaftspublizisten in Wien zum milliardenschweren ÖBB-Rahmenplan, in dem sich die Finanzierung von Zukunftsprojekten findet. "Auch die Preisgestaltung des Klimatickets liegt nicht in unserer Hand."
"Pflicht, loyal zu arbeiten"
Der Bund sei letztlich ÖBB-Eigentümer. "Es ist auch unsere Pflicht, loyal zu arbeiten", sagte Matthä in Richtung möglicher blau-schwarzer Regierung.
Das Gratis-Klimaticket für 18-Jährige - reserviert waren dafür 120 Mio. Euro - wird fix abgeschafft. Das normale Klimaticket könnte sich nach einer Preissteigerung zum Jahreswechsel womöglich nochmals abseits der Inflation verteuern. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sind hierbei reiner Dienstleister im Vertrieb und im Verkehr für den Bund.
"Generell bin ich nicht überrascht, wenn ich lese, dass es Konsolidierungserfordernisse gibt", sagte Matthä vor Journalistinnen und Journalisten. Bezogen auf die Bahn brauche es eben "Gespräche mit den Zuständigen im Verkehrs- und Finanzministerium". Gegeben hat es solche vorerst noch nicht. Jede Regierung habe bisher im Rahmenplan gut erkannt, was es an strategischer Planung und strategischen Zielen für die Weiterentwicklung des ÖBB-Verkehrs brauche, so der Manager der traditionellerweise als SPÖ-nahe geltenden Bundesbahnen.
Auf die Nachfrage, wie die ÖBB konkret mit einer Einsparung von 15 Prozent umgehen würden, die ja etwa für Ministerien oder den ORF aus den Regierungsverhandlungen kolportiert wurden, blieb Matthä ausweichend. Man müsse schauen, wie das umzusetzen sei. "Das muss man mit den Entscheidungsträgern durchdiskutieren. Der Rahmenplan ist kein Selbstzweck, er macht verkehrlichen Sinn, es geht ums Zielnetz und den integrierten Taktfahrplan."
ÖBB-Chef über Schiefer
Mit Arnold Schiefer sitzt auch ein alter Bekannter Matthäs aus dem ÖBB-Vorstand als leitende Figur auf freiheitlicher Seite in den Regierungsverhandlungen mit der Volkspartei. "Er war ein sehr gut überlegter Kollege, der nicht aus der Hüfte schießt", sagt der ÖBB-Chef. "Es würde mich überraschen, wenn es jetzt anders wäre." Schiefer war ÖBB-Finanzvorstand, zuvor auch Aufsichtsratschef. Das war in der blau-schwarzen Regierungszeit so gekommen. Seit dieser Legislaturperiode ist er FPÖ-Abgeordneter zum Nationalrat und gilt laut Medien als Ministerkandidat der Freiheitlichen.
(APA/Red)