Elon Musk, der 53-jährige Chef von Tesla, X und SpaceX, gehört zu den einflussreichsten Personen weltweit. Mit seinem engen Verhältnis zum wiedergewählten US-Präsidenten Donald Trump steht er jedoch zunehmend im Fokus kritischer Stimmen – allen voran Steve Bannon. Der ehemalige Chefberater von Trump und prominente Vertreter der „Make America Great Again“-Bewegung (MAGA) attackiert Musk scharf.
Bannons Anschuldigungen gegen Musk
In einem Interview mit der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“ bezeichnete Bannon Musk als „sehr böse“ und stellte klar, dass er dessen Zugang zum Weißen Haus verhindern will: „Ich werde dafür sorgen, dass Elon Musk bis zur Amtseinführung rausgeschmissen wird.“ Der 71-jährige Bannon wirft Musk vor, nur auf persönlichen Reichtum und Macht aus zu sein.
Politische Differenzen als Vorwand?
Offiziell geht es im Konflikt zwischen den beiden um die H1B-Visa-Politik der USA, die es qualifizierten Einwanderern ermöglicht, in den Vereinigten Staaten zu arbeiten. Musk unterstützt die Regelung, während die MAGA-Bewegung dies strikt ablehnt. Hinter den Kulissen scheint jedoch ein Machtkampf zu toben, bei dem es um den Einfluss auf Trump und die Kontrolle über politische Entscheidungen geht.
Eskalierende Worte
Bannon, der kürzlich eine viermonatige Haftstrafe wegen Missachtung des Kongresses abgesessen hat, wurde im Dezember erneut in Trumps Umfeld gesichtet. In seinem Podcast „War Room“ verschärfte er seine Angriffe und drohte Musk mit drastischen Worten: „Ich werde ihm den Kopf abreißen.“ Musk ließ die Vorwürfe nicht unbeantwortet und nannte Bannons Unterstützer „verachtenswerte Idioten“.
Fakten im Überblick
- Personen: Elon Musk (53), Steve Bannon (71), Donald Trump (78)
- Thema: Streit über H1B-Visa und politischen Einfluss
- Bannons Position: Gegner von Musks Einfluss auf Trump und Unterstützer der MAGA-Bewegung
- Musks Position: Befürwortung von H1B-Visa für qualifizierte Einwanderer
- Zitat Bannon: „Er hat die Reife eines Kindes.“
- Musks Reaktion: Bezeichnung der Kritiker als „verachtenswerte Idioten“.

Wer ist Steve Bannon?
Steve Bannon (*1953) ist ein US-amerikanischer politischer Berater, Medienunternehmer und eine prominente Figur der extremen Rechten in den USA. Er erlangte internationale Bekanntheit als Chefstratege und enger Berater von Donald Trump während dessen Präsidentschaftskampagne 2016 und der ersten Monate seiner Amtszeit.
Rolle in der Trump-Administration
- Chefstratege im Weißen Haus: Bannon war von Januar bis August 2017 als Chefstratege und Berater im Weißen Haus tätig. Er spielte eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung von Trumps populistischer und nationalistischer Agenda.
- Entlassung: Aufgrund interner Konflikte und wachsender Kritik an seiner Person wurde Bannon im August 2017 entlassen.
Kontroversen und Kritik
- Rechtsextreme Verbindungen: Bannons Unterstützung nationalistischer und anti-globalistischer Positionen führte zu Vorwürfen, er schüre Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.
- Bannon wurde im August 2020 verhaftet, weil ihm vorgeworfen wurde, Spendengelder aus einer Crowdfunding-Kampagne zur Finanzierung einer Grenzmauer zwischen den USA und Mexiko zweckentfremdet zu haben. Er soll zusammen mit anderen Organisatoren Spendengelder in Höhe von Millionen US-Dollar für persönliche Ausgaben abgezweigt haben. Im Januar 2021 begnadigte ihn Donald Trump kurz vor Ende seiner Amtszeit, was ein Verfahren auf Bundesebene verhinderte.
- Kapitolsturm: Bannon wurde im Oktober 2022 zu vier Monaten Haft verurteilt, weil er sich weigerte, vor dem Kongress im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 auszusagen. Das Gericht befand ihn für schuldig, eine Vorladung des Kongressausschusses missachtet zu haben. Er trat die Haftstrafe an, wurde jedoch vorzeitig entlassen.
(VOL.AT)