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Das dunkle Vermächtnis des H.H. Holmes: Amerikas erster Serienmörder bleibt ein Rätsel

H.H. Holmes
H.H. Holmes
128 Jahre nach der Hinrichtung des berüchtigten Serienmörders H.H. Holmes sorgen Mythen und Halbwahrheiten weiterhin für Spekulationen. Doch was ist Wahrheit, und was wurde über die Jahrzehnte hinzugedichtet?

Die wahre Geschichte hinter der Legende

Herman Webster Mudgett, besser bekannt als H.H. Holmes, gilt als Amerikas erster Serienmörder. Sein berüchtigtes „Murder Castle“ in Chicago diente angeblich als Ort zahlreicher Gräueltaten, die ihn zur zentralen Figur zahlreicher Schauergeschichten machten. Doch wie viele dieser Geschichten entsprechen den Tatsachen?

Laut dem Autor und Tourguide Adam Selzer, der das Leben des Mörders erforscht hat, basieren viele Darstellungen von Holmes' Verbrechen auf Übertreibungen. „Die meisten Geschichten über ihn sind amerikanische Märchen, basierend auf einem wahren Kern“, erklärt Adam Selzer in seinem Buch „H.H. Holmes: The True History of the White City Devil“.


Fakten versus Fiktion

Zwar wurde Holmes für neun Morde verurteilt, doch reißerische Berichte schreiben ihm bis zu 200 Opfer zu. Viele dieser Opfer waren jedoch keine Fremden, sondern Menschen, die Holmes kannte und im Rahmen seiner Betrügereien ermordete.

Auch das sogenannte „Murder Castle“ wurde oft falsch dargestellt:

  • 1. Stock: Geschäfte
  • 2. Stock: Wohnungen
  • 3. Stock: Nie fertiggestellt, diente ausschließlich betrügerischen Zwecken.
Das "Murder Castle" in Englewood. Foto: Chicago Historical Society

Ein Meister der Manipulation

Holmes war ein charismatischer Lügner, der sowohl seine Verbrechen als auch seine eigene Legende geschickt inszenierte. Selbst seine Memoiren, geschrieben in Erwartung seiner Hinrichtung, sind voller Falschinformationen. Zeitungen der Ära, die für „Yellow Journalism“ bekannt waren, griffen diese Geschichten begierig auf und trugen zur Mystifizierung seiner Person bei.


Eine umstrittene Figur der Geschichte

Holmes wurde 1896 für den Mord an Benjamin Pitezel hingerichtet. Jahrzehnte später bestätigten forensische Untersuchungen, dass er tatsächlich in seinem Grab liegt – eine Reaktion auf Gerüchte, er habe seine Hinrichtung inszeniert.


Wichtige Fakten:

  • Geboren: 1861 als Herman Webster Mudgett
  • „Murder Castle“: Eigentlich kein Hotel, sondern ein Betrugsprojekt
  • Tatsächliche Opferzahl: Nachweislich neun, viele Details spekulativ
  • Hingerichtet: 7. Mai 1896 in Philadelphia
Die Opfer.

(VOL.AT)

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