Joko Winterscheidt über Verluste, Therapie und die Suche nach sich selbst

Während eines Sommerurlaubs erlebte er einen Moment, in dem er nichts mehr spürte und wusste, dass er so nicht weitermachen konnte. Daraufhin entschloss er sich, eine Therapie zu beginnen.
Früher Verlust seiner Mutter
Erstmals erzählt der Entertainer in dem „Deutschland3000“-Podcast mit Eva Schulz (34) von seiner Entscheidung, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein möglicher Auslöser für Jokos Gefühle könnte der frühe Verlust seiner Mutter gewesen sein. Als er erst sechs Jahre alt war, verstarb sie an Krebs. Winterscheidt wuchs mit seinem Vater und zwei Geschwistern in einer kleinen Stadt im Rheinland auf.

„Weil ich so jung war, habe ich überhaupt nicht realisiert, was ich wirklich verloren hatte“, erklärt der Moderator. Er fügt hinzu: „Für mich galt immer der Gedanke: ‚Ich kenne es ja nicht anders, also ist es für mich in Ordnung.‘ Aber ich glaube, dass ich mich da sehr lange selbst belogen habe. Es war einfach die Angst, mich mit dem auseinanderzusetzen, was damals passiert ist.“
Katamaran-Ausflug führte zur Entscheidung für Therapie
Vor einiger Zeit mietete der 45-Jährige zusammen mit mehreren Freunden einen Katamaran. Doch Joko konnte den Ausflug nicht wirklich genießen: „Ich habe überhaupt nichts gefühlt. Das hat etwas in mir ausgelöst. Ich dachte: ‚Das ist nicht normal, das kann nicht gut sein.‘“
Jokos Umfeld merkte, dass der Moderator mit etwas zu kämpfen hatte, und unterstützte ihn bei der Suche nach einem Therapeuten. Seit anderthalb Jahren nimmt Winterscheidt nun regelmäßig Therapie in Anspruch. Er selbst beschreibt sich als „sehr gut darin, anderen zu helfen, aber sehr schlecht darin, mir selbst zu helfen."
"Ich kann es wirklich jedem empfehlen"
Neben dem Verlust seiner Mutter werden in der Therapie auch andere Themen angesprochen – darunter sein Beruf. Einerseits ist Joko Winterscheidt sehr dankbar für seinen Erfolg und die Chancen, die sich ihm bieten, andererseits ist er jedoch kein großer Fan davon, im Mittelpunkt zu stehen. In den Therapiesitzungen wird deshalb auch die Frage erörtert, ob sein Job etwas mit seiner Suche nach Liebe zu tun hat.

Indem er sich professionelle Hilfe suchte, habe Joko sich selbst „besser kennengelernt“. Er betont: „Es ist das Wertvollste, was ich erlebt habe, und ich kann es wirklich jedem empfehlen.“
(Vol.at)