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Mit Pferdestärke unterwegs im Wald

Stefan Nenning und sein Noriker Primus sind ein Team, das Tradition und Nachhaltigkeit beim Arbeiten im Wald vereint.
Stefan Nenning und sein Noriker Primus sind ein Team, das Tradition und Nachhaltigkeit beim Arbeiten im Wald vereint. ©cth
Mensch aus der Heimat: Stefan Nenning und sein Noriker Primus sind ein eingespieltes Team.
Mit Pferdestärke unterwegs im Wald

Stefan Nenning ist Baggerfahrer beim Landesflussbauhof, leidenschaftlicher Naturfreund und hat sich kürzlich einen großen Traum erfüllt. Seit Oktober bietet er nebenberuflich mit „Lisler´s Holz & Fuhrwerksdienst“ ein ganz besonderes Holzschlägerungsangebot in ganz Vorarlberg an. Was den Dornbirner so speziell macht, ist sein Partner im Wald – der Noriker Primus. Gemeinsam setzen sie auf eine traditionelle, bodenschonende Methode, das Holzrücken mit Pferd.

Erfüllter Kindheitstraum

Die Liebe zur Arbeit im Wald wurde Nenning quasi in die Wiege gelegt. Aufgewachsen in einer Landwirtschaft, faszinierte ihn die Holzarbeit schon immer. Und da gab es auch immer schon den großen Traum „ein eigenes Ross zu besitzen“, erinnert er sich. „Ich habe den Geschichten von meinem Opa mit Faszination gelauscht und bei den Kehlegger Fuhrmannstagen immer wieder gestaunt, wie harmonisch das Zusammenspiel zwischen Mensch und Tier war“, so der 35-Jährige. „Wie die Pferde nur auf die Stimme reagierten und Befehle ausführten, das hat mich immer beeindruckt“, schwärmt er. 2020 fasste Nenning den Entschluss, seinen Kindheitstraum zu verwirklichen und fand auf der „Pferd Bodensee“ schließlich seinen treuen Partner, den dreijährigen Noriker Primus.

Training im heimischen Wald

Die ersten Schritte auf ihrem gemeinsamen Weg verliefen holprig. „Am Anfang konnten wir beide quasi nichts“, erinnert er sich zurück. Unterstützung und Tipps fand er bei befreundeten Pferdebesitzern, doch das Training im eigenen Wald und Kutschfahrten bei denen das Tier an Geschirr und Geräusche gewöhnt wurde, waren ihr größter Lehrmeister. Zwei Jahre lang wurden intensiv Kommandos geübt. „Hia“ bedeutet vorwärts, „Hott“ nach rechts, „Vist“ nach links und „Ü-warta“ fordert Primus auf, stehen zu bleiben. Inzwischen ist das Gespann perfekt eingespielt. „Eigentlich ist Primus wie ein Navi, das ich morgens einstelle und dann läuft es fast von selbst“, lacht Nenning.

Nachhaltige Waldarbeit

Die Arbeit mit Pferd im Wald bringt viele Vorteile mit sich. Anders als schwere Maschinen, die oft Spuren im Waldboden hinterlassen, bewegt sich Primus behutsam, flexibel und ruhig durch die Bäume. „Es ist eine sehr bodenschonende, nachhaltige Methode“, erklärt der Dornbirner, der vor allem Waldbesitzern die Vorteile des traditionellen Holzrückens näherbringen möchte. Bei Einzelstammentnahmen und Durchforstungen ist Primus eine besonders wertvolle Hilfe, da er nicht an Seiltrassen gebunden ist.

„Es gibt keine schönere Arbeit als das Arbeiten im Holz mit meinem Pferd“, erzählt er. Sein Ziel ist es, das Bewusstsein für bodenschonende und nachhaltige Forstarbeit zu stärken und Menschen die alte Tradition der Holzarbeit mit Pferd näherzubringen.

Wer Interesse an dieser besonderen Form der Holzarbeit hat, kann Stefan Nenning unter stefan.nenning@gmx.at oder telefonisch unter 0664/1278724 erreichen. cth

 

Zur Person:

Stefan Nenning

Geb. 25.8.1989

Wohnort: Dornbirn

Familienstand: Freundin und eine Tochter

Hobbys: Waldarbeit, die Landwirtschaft, Zeit mit der Familie und meinem Pferd verbringen

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