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Trump: Bin der "Vater der Befruchtung"

Meinungsartikel der "New York Times" nennt Trump eine "Bedrohung für die Demokratie".
Meinungsartikel der "New York Times" nennt Trump eine "Bedrohung für die Demokratie". ©AP
US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich selbst als "Vater der Befruchtung" bezeichnet.

Seine Konkurrentin Kamala Harris lüge, wenn sie behaupte, er sei gegen künstliche Befruchtung, betonte Trump in einer Wahlkampfrede in Greensboro im umkämpften US-Staat North Carolina. "Ich betrachte mich als den Vater der Befruchtung."

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Streit um Abtreibung in den USA

Der Republikaner Trump versucht, mit dem Thema besonders Frauen und Familien anzusprechen. So kündigte er im Sommer an, dass die US-Regierung für künstliche Befruchtung, auch In-Vitro-Fertilisation (IVF) genannt, zahlen werde, sollte er die Präsidentenwahl am 5. November gewinnen. Alternativ sollten Versicherungen gezwungen werden, für die Behandlung aufzukommen - eine ungewöhnliche Position für Republikaner.

Das Thema ist in den USA umstritten, seit das Oberste Gericht in Alabama Anfang des Jahres entschied, dass eingefrorene Embryonen als Kinder gelten. Mehrere Kliniken in dem südlichen Bundesstaat setzten daraufhin ihre entsprechenden Behandlungen aus, weil zu viele rechtliche Fragen offen waren. Das Urteil entspricht der von Abtreibungsgegnern vertretenen Theorie, dass Embryonen und Föten als Kinder zu betrachten sind und rechtlichen Schutz genießen.

Demos in Washington

In der Hauptstadt Washington gingen unterdessen bei einem "Women's March" Tausende Frauen auf die Straße, um für Trumps Konkurrentin Harris zu werben. "Wir werden nicht zurückgehen", hieß es auf Schildern und in Sprechchören, wie US-Medien berichteten. "Ich habe eine Botschaft an Ex-Präsident Trump: Wir glauben Ihnen nicht, dass Sie Frauen beschützen wollen", zitierte die "Washington Post" eine Rednerin.

Nach Angaben der Organisatoren sind rund 10.000 Menschen dort gewesen. In weiteren Städten seien Tausende weitere durch die Straßen gezogen. Der "Women's March" hatte erstmals 2017 nach der Amtseinführung Trumps stattgefunden. Damals demonstrierten allein in Washington Hunderttausende Menschen.

"New York Times" warnt vor Trump

Kurz vor der US-Präsidentenwahl am 5. November hat die "New York Times" mit klaren Worten vor dem Republikaner Donald Trump gewarnt. Ein Meinungsartikel der Zeitung mahnt: "Wählen Sie, um die Trump-Ära zu beenden." In dem knappen Beitrag, der auf zahlreiche frühere Artikel des Blattes verlinkt, heißt es unter anderem: "Sie kennen Donald Trump schon. Er ist ungeeignet zu führen." Er habe versucht, eine Wahl zu untergraben, und bleibe eine "Bedrohung für die Demokratie".

Trump lüge und sei korrupt und werde der Bevölkerung schaden. Eine weitere Amtszeit des Ex-Präsidenten würde dem Klima schaden und Autokraten stärken. "Die Amerikaner sollten Besseres verlangen", heißt es weiter.

Kopf-an-Kopf-Rennen prognostiziert

Mit dem jüngsten Meinungsbeitrag verleiht die "New York Times" ihrer bereits im Oktober abgegebenen Wahlempfehlung für die Demokratin Kamala Harris Nachdruck. Umfragen zufolge dürfte die Wahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Kandidaten werden.

Bezos' "Washington Post" ohne Empfehlung

Mit der klaren Stellungnahme für eine Seite setzt sich die "New York Times" von ihrem Konkurrenzblatt "Washington Post" ab, die erstmals seit 1988 keine Empfehlung für die US-Präsidentenwahl aussprach. Reporter der "Washington Post" berichteten, die Entscheidung sei von Amazon-Gründer Jeff Bezos als Besitzer der Zeitung getroffen worden. Dafür hatte es viel Kritik gegeben.

(APA)

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