Heikle Sozialhilfe-Zahlen: Kinderreiche Familien vor der Wahl im Mittelpunkt

Der Fall einer syrischen Familie in Wien, die - wie berichtet - rund 4600 Euro Sozialhilfe monatlich bezieht, führte im Sommer zu einer intensiven Diskussion über Sozialleistungen in Österreich. Insbesondere die Höhe der Zahlungen und der hohe Anteil an ausländischen Beziehern gerieten in den Fokus der politischen Debatte. Und jetzt entfacht eine neue Diskussion in der Steiermarkt, wo am 24. November 2024 die Landtagswahlen über die Bühne gehen.
In Wien erhielt die neunköpfige Familie 4600 Euro, während eine vergleichbare Familie in der Steiermark deutlich weniger bekommen würde. Laut einer Berechnung des Sozialressorts würde die gleiche Familie dort etwa 3280 Euro erhalten, da in der Steiermark ab dem vierten Kind die Zahlungen reduziert werden wie die "Kleine Zeitung" in ihrer Online-Ausgabe berichtet.
Hoher Anteil an ausländischen Beziehern
Laut einer Anfrage der FPÖ an Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) gibt es in der Steiermark 1121 Haushalte mit vier oder mehr Kindern, die Sozialhilfe beziehen. 77 Prozent dieser Haushalte sind nicht-österreichische Staatsbürger. Bei Familien mit drei minderjährigen Kindern liegt der Anteil der ausländischen Bezieher bei 66 Prozent.

Drei Paare mit acht Kindern in der Steiermark
Für eine Familie mit zwei Erwachsenen und vier Kindern beträgt die Unterstützung insgesamt 2872,26 Euro. Eine Familie mit acht minderjährigen Kindern erhält 3681,34 Euro.
In der Steiermark beziehen aktuell drei Paare mit acht Kindern Sozialunterstützung wie die "Kleine.at" weiter berichtet. Hinzu kommt die Familienbeihilfe, was das Einkommen der betroffenen Familien auf bis zu 6000 Euro pro Monat erhöhen kann, so eine Berechnung der FPÖ.
Kritik und Reformforderungen
FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek bezeichnete die Sozialhilfe als „Sozialmagnet für kinderreiche Familien aus aller Herren Ländern“ und forderte eine Angleichung der Sozialhilfesätze an Bundesländer wie Oberösterreich, wo die Zahlungen bereits ab dem zweiten Kind gestaffelt werden.

Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) unterstützt die Forderungen nach strengeren Regeln. Er betonte die Notwendigkeit, das Sozialsystem sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene zu reformieren und künftig vermehrt auf Sachleistungen zu setzen, insbesondere bei Asylberechtigten.
Vorarlberg: Weniger Empfänger, mehr Ausgaben
In Vorarlberg ist Zahl der Sozialhilfeempfänger - wie die "Vorarlberger Nachrichten" berichteten - leicht gesunken, die Ausgaben hingegen gestiegen.
Wie aus einer Anfragebeantwortung von Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Die Grünen) und Wohnbaulandesrat Marco Tittler (ÖVP) an die FPÖ hervorgeht, hat das Land im Vorjahr rund 30 Millionen Euro an 4613 Haushalte ausbezahlt.
Im Vergleich dazu waren es im Vorjahr noch 25 Millionen Euro für 4750 Haushalte. Wiesflecker erklärt den Anstieg der Kosten mit den erhöhten Sozialhilfesätzen: „Die Sätze sind erhöht worden – schließlich spüren auch Sozialhilfebezieherinnen die Teuerung.“
(VOL.AT)