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Apocalyptica präsentieren zweite Metallica-Hommage im Wiener Gasometer

Apocalyptica mit zweiter Metallica-Hommage in Wien.
Apocalyptica mit zweiter Metallica-Hommage in Wien. ©AP Photo/Eduardo Verdugo
Apocalyptica, eine finnische Metalband, gab am Donnerstag ein schallendes Cellokonzert im Gasometer, bei dem ihr zehntes Studioalbum vorgestellt wurde. Dieses markiert eine Rückkehr zu ihren musikalischen Wurzeln aus dem Jahr 1996.

Die zu dieser Zeit noch vier klassisch geschulten Cellisten aus Helsinki eine Wende in der Metal-Szene aus, als sie ihr Erstlingswerk "Apocalyptica plays Metallica" veröffentlichten. Obwohl die Vorstellung, Streichinstrumente in harter Rockmusik zu nutzen, anfangs etwas skurril wirkte, hat sich dieser Stil heute als ein immer noch frischer und unkonventioneller Ansatz zu einem Genre behauptet.

Apocalyptica präsentierte im Wiener Gasometer zweite Coverplatte mit Metallica-Songs

Nun also "Apocalyptica Plays Metallica Vol. 2". Und klar ist, dass sich die vom Quartett auf ein Trio geschrumpfte Band auch 28 Jahre nach ihren Anfängen im Wesentlichen treu geblieben ist. Eicca Toppinen, Paavo Lötjönen und Perttu Kivilaakso sind drei Metalmusiker, die Cello spielen - oder doch eher drei Cellisten, die Metal spielen? Egal. Der große Unterschied von Apocalyptica zu einer klassischen Metalband ist letztlich, dass es sich in dieser Besetzung um drei gleichberechtigte Instrumente auf der Bühne handelt, die sich die Parts Bass, Riffs und Solostimme teilen. Und mehr als ihre drei Streichinstrumente und ein Schlagzeug benötigt man auch nicht, um einen Saal über eineinhalb Stunden mit voller Amplitude zu beschallen.

Da geht so manche Nuancierung verloren, die sich bei Studioeinspielungen herauskitzeln lässt. Bisweilen fällt es einem im Publikum schwer, überhaupt zu unterscheiden, wer gerade den Lead spielt. Eine Akustiksession, das wär's. Dafür sind die drei wilden Kerle aus Finnland aber schlicht zu sehr Rampensäue, als dass sie sich ihre perfekt choreografierte Lichtshow nehmen lassen würden. Nur einmal wird es an diesem Abend melancholisch, wenn bei "The Call of Ktulu" ein Originalbasstrack des 1986 tödlich verunglückten Metallica-Bassisten Cliff Burton die Band begleitet.

Zurücknehmen müssen sich die Apocalypticer aber auch nicht, ziehen sie mit ihren Tourneen mittlerweile doch ein gänzlich durchmischtes Publikum an - sowohl bezüglich des Alters als auch des Habitus. So manche Besucher würde man eher bei Bachs Cellosuiten im Musikverein denn im Gasometer vermuten, während andere vermeintlich auf illegalen Metalfestivals in osteuropäischen Wäldern zuhause sind, bei denen die Band live auf der Bühne Ratten totbeißen. Apocalyptica verbindet eben.

(APA/Red)

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