Erfolgreiche Fraxner Alpsaison auf Maiensäß/Staffelalpe ging zu Ende

Christof Fetz, von Beruf Installateur und von Kindesbeinen an von der Landwirtschaft geprägt, verbringt seit nunmehr neun Jahren den Sommer als verantwortlicher Hirte auf Maiensäß. Mit dabei seine Gattin Verena und seit ein paar Jahren auch der Nachwuchs Emil und Lenia. Auch Hund Emma ist jeweils mit von der Partie.
Bereits am 23. Mai hat man sich auf der schmucken Alpe Maiensäß für die ganzen drei Monate einquartiert. Die ersten paar Wochen nutzten die Kühe bei garstigem Wetter die Weiden in der unmittelbaren Umgebung, bis hinüber zur Alpe Wanne. Danach – inzwischen hat sich, wenn auch etwas zaghaft, der Sommer dazugesellt – waren die Kühe auf den Weiden des Firstgebietes anzutreffen und abends in den Stallungen der Staffelalpe zum Melken untergebracht.
Junghirten leisten ganze Arbeit
Sofia (11), Kathrin (14) und Lukas (12) verbringen ihre ganzen Schulferien mit viel Begeisterung auf den beiden Alpen. Kurzzeitig und aushilfsweise gesellte sich Lucy (14) dazu. Sofia übt ihre Tätigkeit als Junghirtin, auch Pfister genannt, bereits seit ihrem neunten Lebensjahr aus und bekommt von ihrer Lehrerin jeweils die letzte Schulwoche frei, um die Schulbank mit dem Alpwesen zu tauschen.
Der Tag für die Schüler beginnt bereits vor 5 Uhr in der Früh. Mit dem Hirten werden die Kühe, welche die Nächte im Freien verbringen, zu den Stallungen getrieben, wo gemeinsam gemolken wird. Danach werden die Kühe wieder ins Freie begleitet. Stallreinigung ist angesagt. Für neue Weideplätze werden gegebenenfalls Zäune versetzt und die Kühe müssen auch bis zu einem gewissen Grad beaufsichtigt werden. Am Mittag darf dann für kurze Zeit der Schlaf nachgeholt werden und in der Folge wiederholen sich die oben beschriebenen Vorgänge.
Alpabtrieb mit Volksfestcharakter
Am vergangenen Samstag war es dann so weit. Die mehrere kilometerlange Strecke von der Alpe Maiensäß bis zum Ortsteil „Fäscha“ wurde in Angriff genommen. In vorderster Front die Gattin des Hirten Verena mit den beiden Kindern, gefolgt vom Alpmeister Lukas Nachbaur, Christof Fetz und Bruder Andreas Fetz. Unmittelbar danach sechs auserwählte, mit Kronen geschmückten Kühe. Diese Tiere gehören Landwirten, welche über Jahre hinweg dem Alpteam ihr Vertrauen schenken. Mit einem gehörigen Abstand das mit Kränzen versehene Vieh, begleitet von rund einem Dutzend freiwilligen Helfern. Nach alter Tradition dürfen die Kühe nur Kränze tragen, wenn die Alpsaison ohne Unglück beendet werden kann.
Auf „Fäscha“ angekommen, werden die Tiere von ihren Besitzern empfangen und zum Heimtransport geladen. Langweile kommt dabei nicht auf. Das Team vom Viehzuchtverein Fraxern sorgte bei hochsommerlichen Temperaturen und bis in die späten Abendstunden in bewährter Manier für Unterhaltung und Speis und Trank.