Christa Kummer feiert 60. Geburtstag

Christa Kummer, 1964 in Wien geboren, wuchs auch im Burgenland auf. Als Leichtathletin musste sie wegen Verletzungen ihre Karriere beenden. Nach dem Schulabschluss studierte sie Geografie und Theologie für den Lehrberuf, trotz gemischter Gefühle gegenüber dem Religionsunterricht. "Es gab so viele Lehrer, die mir auf die Nerven gegangen sind. Aber ich dachte mir, ich wäre vielleicht eine, die das ganz anders macht und bei der die Kinder auch Spaß an dem Thema haben", so Kummer bei einem APA-Gespräch. Einige Jahre unterrichtete sie an verschiedenen Schulen, während sie ihr Dissertationsstudium Geografie mit Schwerpunkt Geochemie und Geophysik absolvierte.
Christa Kummer erste Wettermoderatorin in Österreich
1994 begann Christa Kummer ihre Arbeit in der Wetterredaktion des ORF und wurde im März 1995 die erste Frau in Österreich, die eine Wettersendung moderierte. Leicht war dies anfangs nicht, da sie im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen auf ihr Aussehen reduziert wurde. "Jetzt stehst du plötzlich als junge Frau da und denkst, du verkaufst ein wichtiges Thema. Doch die ganze Nation diskutiert stattdessen darüber, wie dein Gewand ausschaut oder ob der Nagellack zum Lippenstift passt. Es war für mich extrem befremdlich, dass es um keinerlei Inhalt gegangen ist, sondern nur um Äußerlichkeiten." Mittlerweile habe sie sich aber daran gewöhnt und wisse, wie sie spielerisch damit umgehen könne, meinte sie.
Vier Live-Sendungen moderiert sie während ihres Arbeitstages, der um 10 Uhr beginnt und um 20 Uhr nach der letzten Sendung endet. Einen schriftlich vorbereiteten Text braucht sie dafür nicht. "Ich bin eigentlich immer ein sehr spontaner Typ, wenn ich live auf Sendung bin. Es ist wichtig, dass ich weiß, worüber ich spreche. Was ich dann genau sage, entsteht erst währenddessen. Es ist auch für mich seit 30 Jahren immer wieder überraschend, dass das eigentlich ganz gut rüberkommt", sagte Kummer. Vorbilder hatte sie während ihrer beruflichen Karriere nie. "Ich habe immer versucht 'Ich' zu sein. Ich spiele nicht Christa Kummer, ich bin Christa Kummer. Und deswegen ist es mir wichtig, so authentisch wie möglich zu sein."
Informationen über Nachhaltigkeit und Klimawandel auf Social Media
Neben ihrer Arbeit beim ORF ist sie auch auf Social Media tätig, dabei geht es ihr vor allem um die Vermittlung von Nachhaltigkeit. Auf Rat eines Freundes startete sie 2019 ihre Kanäle als blutige Anfängerin und fand schließlich immer mehr Gefallen an dieser Tätigkeit. "Ich bin unheimlich stolz auf diese Community, die ich da habe. Es wird sehr wertschätzend miteinander umgegangen." Ihr Hauptanliegen ist es, wissenschaftliche Themen so zu verpacken, dass die Menschen sie gerne lesen und sich nicht belehrt fühlen. "Das ist so, wie wenn man einem Hund die Medizin ins Fressen mischt, sodass der nicht merkt, dass er gerade Medikamente geschluckt hat", erklärte Kummer.
Aber nicht nur auf Social Media informiert sie über die vielseitigen Aspekte des Klimawandels, nebenbei hält sie auch Vorträge darüber. Besonders wichtig ist es ihr, das Wissen wertfrei zu vermitteln. "Ich glaube nicht, dass wir mit Klimapopulismus weiterkommen, sondern eher Missgunst diesem Thema gegenüber erzeugen", betonte Kummer, die auch auf privater Ebene versucht, auf Nachhaltigkeit zu achten. So lebt sie beispielsweise zusammen mit ihrem Mann in einem komplett aus Holz gebauten Haus mit Fotovoltaikanlage und heizt mit Erdwärme.
Arbeit als Lebenselixier für Christa Kummer
Wie Kummer erzählte, habe sie in den vergangenen Jahrzehnten sehr viel gearbeitet, drei Wochen Urlaub am Stück habe sie nie frei gehabt. "Für mich ist Arbeit nicht Arbeit, sondern ein Lebenselixier." Ans Aufhören denkt sie deshalb noch lange nicht. Es warten bereits viele Ideen, von denen sie in nächster Zeit einige in die Tat umsetzen möchte. Aber mit dem wichtigsten Projekt will sie schon anlässlich ihres Geburtstages beginnen: Mehr "Me-Time" und dem Körper wieder vermehrt Bewusstsein schenken. "Den Fokus auch ein bisschen mehr auf mich lenken, das ist das Geschenk, das ich mir selbst machen möchte." Besonders gut gelingt ihr das im Wald, wo sie Kraft schöpfen und sich von ihrem Alltag erholen kann.
(APA/Red)