Evakuierung in Island: Erneuter Vulkanausbruch bedroht Grindavík

Begleitet wird das Spektakel von spürbaren Erdbeben, die in der Umgebung zu verzeichnen sind. "Der Boden öffnete sich wie ein Reißverschluss", schildert ein Journalist die dramatischen Szenen, während sich glühende Lavaadern über die erstarrte Landschaft früherer Ausbrüche ergießen.
Evakuierung von Grindavík aus Vorsicht
Der Fischerort Grindavík, etwa 40 Kilometer südwestlich von Reykjavik gelegen, wurde aus Sicherheitsgründen vorsorglich evakuiert. Die Gemeinde mit rund 4000 Einwohnern war bereits im Januar von einem Vulkanausbruch betroffen, bei dem mehrere Häuser am nördlichen Ortsrand durch die Lavamassen zerstört wurden.
Aktuell scheint der Lavastrom die Ortschaft jedoch zu verschonen, Experten mahnen jedoch zur Vorsicht. Eine Entwarnung sei noch verfrüht, so die Warnung nach einem Kontrollflug der Küstenwache.
Flugbetrieb in Keflavík weiterhin ungestört
Auch der internationale Flughafen der Insel, Keflavík, liegt auf der betroffenen Reykjanes-Halbinsel. Trotz des Vulkanausbruchs und der damit verbundenen Gaswolken läuft der Flugbetrieb ungestört weiter. Laut Angaben auf der Webseite des Flughafens sind Starts und Landungen nicht beeinträchtigt.
Fortsetzung der Eruptionsserie
Am Donnerstagabend begann auf der Nordatlantik-Insel der sechste Vulkanausbruch innerhalb der letzten neun Monate. Seit Dezember 2023 ereigneten sich bereits sechs Eruptionen in dem dünn besiedelten Gebiet, zuletzt Ende Mai. Forscher vermuten, dass diese Serie von Vulkanausbrüchen noch über Jahrzehnte andauern könnte. Obwohl sich die Lage bei den vorherigen Eruptionen meist nach wenigen Tagen beruhigte, bleibt die Situation weiterhin angespannt.
Warnungen vor weiteren Ausbrüchen
Das isländische Wetteramt hatte in den vergangenen Wochen bereits vor einem möglichen Ausbruch gewarnt. Die Zahl der Erdbeben in der Region stieg kontinuierlich an, während sich unter der Erdoberfläche immer mehr Magma ansammelte. Experten gehen davon aus, dass dieses Mal noch größere Mengen Magma vorhanden sind als bei der letzten Eruption im Mai. Die Situation bleibt daher weiterhin unberechenbar.
(VOL.AT)