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Die Lage ist ernst: USA schicken schlagkräftige "USS Georgia" in den Nahen Osten

Die "USS Georgia" ist eine der schlagkräftigsten Waffen der US-Marine und ein klares Signal an den Iran.
Die "USS Georgia" ist eine der schlagkräftigsten Waffen der US-Marine und ein klares Signal an den Iran. ©AP
Angesichts der wachsenden Spannungen im Nahen Osten, besonders zwischen Israel und dem Iran, verstärken die USA ihre militärische Präsenz in der Krisenregion massiv.

Das US-Militär verstärkt seine Präsenz im Nahen Osten angesichts des erwarteten iranischen Gegenangriffs auf Israel weiter. Verteidigungsminister Lloyd Austin habe die Verlegung des mit einem Atomantrieb ausgestatteten U-Boots "USS Georgia" befohlen, zudem sollen der Flugzeugträger "USS Abraham Lincoln" und seine Begleitschiffe ihren Transit in die Region beschleunigen, erklärte das Pentagon.

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Zwei Flugzeugträgergruppen in der Region

Der besonders schlagkräftige Flugzeugträger, mit seinen modernen Stealth-Kampfjets vom Typ F-35, und EA-18G "Growlers" zur elektronischen Kriegsführung, komme zusätzlich zur bereits in der Region befindlichen Flugzeugträgergruppe "USS Theodore Roosevelt", hieß es. Außerdem auf dem Weg ins Mittelmeer: Die "USS Laboon" sowie die "USS Bulkeley", beides Zerstörer der "Arleigh Burke"-Klasse.

Die "USS Abraham Lincoln" ist auf dem Weg in den Nahen Osten. ©APA/AFP/Navy Office of Information/US NA/BRIAN M. WILBUR

In einem Gespräch mit seinem israelischen Amtskollegen Joav Galant habe Minister Austin angesichts der "eskalierenden regionalen Spannungen" nochmals die Verpflichtung der USA betont, "jeden möglichen Schritt zu unternehmen, um Israel zu verteidigen", erklärte das Pentagon weiter.

Die ebenfalls mit Atomreaktoren betriebenen gut 300 Meter langen Flugzeugträger des US-Militärs sind zusammen mit rund 170 Kampfflugzeugen bestückt, in ihren Verbänden befinden sich zudem Zerstörer, die auch zur Raketenabwehr eingesetzt werden können, und andere Kriegsschiffe.

Die "Georgia" ist eine Warnung

Die 117 Meter lange "USS Georgia" (SSGN-729), ein U-Boot der Ohio-Klasse, ist neben normalen Torpedos mit bis zu 154 Marschflugkörpern vom Typ Tomahawk für Angriffe auf Landziele beladen, die wiederum mit diversen Gefechtsköpfen bestückt werden können und eine Reichweite von etwa 1.600 Kilometern haben.

Ursprünglich trug die "USS Georgia" Interkontinentalraketen, wofür die Boote der Ohio-Klasse eigentlich gebaut wurden. Im Jahr 2003 wurde das U-Boot für den Einsatz von Marschflugkörpern umgerüstet. In jede Startröhre, die früher für Interkontinentalraketen bestimmt waren, passen jetzt sieben Tomahawk-Raketen. Insgesamt 22 von 24 Abschussrohre sind so bestückt, die beiden verbleibenden wurden zu Aus- und Einstiegsschleusen für Kampftaucher umgerüstet.

Die "USS Georgia" im Persischen Golf im Dezember 2020. ©AP

Angetrieben wird die "Georgia" durch zwei Atomreaktoren, die es ihr ermöglichen, theoretisch Jahre unter Wasser zu bleiben. Begrenzt wird die Dauer der Tauchgänge eigentlich nur durch die begrenzte Menge an Verpflegung, die für die Mannschaft an Bord mitgeführt werden kann.

Unmissverständliche Warnung

Ungewöhnlich ist, dass das Pentagon öffentlich bekannt gibt, wo sich eines seiner Atom-U-Boote aufhält. Die entsprechende Ankündigung muss wohl als unmissverständliche Botschaft an den Iran verstanden werden. Bereits im November 2023 haben die USA ein U-Boot der Ohio-Klasse in den Nahen Osten verlegt und dies öffentlich bekannt gemacht. Ob dieses U-Boot immer noch dort operiert, ist nicht bekannt. 

Raketenangriffe aus dem Libanon auf Israel

Während der Iran und seine Verbündeten ihren großen Gegenschlag gegen Israel bislang nicht ausgeführt haben, gehen die Angriffe zwischen Israels Armee und der Hisbollah-Miliz weiter. Das israelische Militär erklärte, rund 30 Projektile seien in der Nacht zum Montag aus dem Libanon in Richtung des Ortes Kabri in der Nähe der Küstenstadt Naharija gefeuert worden. Es habe keine Verletzten gegeben. Einige der Projektile schlugen demnach auf offenem Gelände ein. Die Hisbollah erklärte örtlichen Medien zufolge, der Angriff mit Katjuscha-Raketen habe einem Militärstützpunkt gegolten.

Israels Verteidigungsminister Joav Galant warnte Teheran sowie die libanesische Hisbollah-Miliz unterdessen vor einem heftigen Gegenschlag. "Wer uns auf eine Weise schadet, die es in der Vergangenheit nicht gegeben hat, wird wahrscheinlich auf eine Weise getroffen werden, die es in der Vergangenheit nicht gegeben hat", sagte Galant.

"Ich hoffe, dass sie dies durchdenken und nicht an einen Punkt gelangen, an dem sie uns dazu zwingen, erheblichen Schaden anzurichten und die Wahrscheinlichkeit eines Kriegsausbruchs an weiteren Fronten zu erhöhen", sagte der israelische Verteidigungsminister weiter. "Wir wollen das nicht, aber wir müssen vorbereitet sein."

Neue Verhandlungen über Waffenruhe

Am Donnerstag soll es erstmals seit langer Zeit wieder eine Verhandlungsrunde geben, um eine Feuerpause in dem seit zehn Monaten dauernden Gaza-Krieg sowie die Freilassung der in der Gewalt der Hamas verbliebenen Geiseln zu erreichen.

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(VOL.AT/DPA)

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