FBI: Trump-Attentäter war 20-Jähriger aus Pennsylvania

Darum geht's:
- 20-jähriger aus Pennsylvania identifiziert als Trump-Attentäter
- Trump bei Wahlkampfveranstaltung leicht am Ohr verletzt
- Ermittlungen zu Motiv und möglichen weiteren Beteiligten dauern an
Es handle sich bei dem Schützen um den 20-jährigen Thomas Matthew Crooks aus Bethel Park im Staat Pennsylvania, berichteten die Sender NBC und CBS am Sonntag unter Berufung auf das FBI. Er war demnach registriertes Mitglied von Trumps Republikanischer Partei.
Die Szene, als Donald Trump getroffen wurde
Die New York Times hat auf X (vormals Twitter) ein Video der Szene veröffentlicht, als Donald Trump am Ohr getroffen wurde:
Trumps Kampagnen-Sprecher Steven Cheung erklärte, Trump gehe es gut. Der 78-jährige Ex-Präsident wurde demnach in einer medizinischen Einrichtung an Ort und Stelle untersucht.
Erstes Statement von Trump
"Ich möchte dem US-Geheimdienst und allen Strafverfolgungsbehörden für ihre schnelle Reaktion während der Schießerei in Butler in Pennsylvania danken. Vor allem möchte ich der Familie des getöteten Teilnehmers an der Kundgebung und auch der Familie einer schwer verletzten weiteren Person mein Beileid aussprechen. Es ist unglaublich, dass eine solche Tat in unserem Land geschehen kann. Über den Schützen, der jetzt tot ist, ist noch nichts bekannt. Ich wurde von einer Kugel getroffen, die den oberen Teil meines rechten Ohrs durchschlug. Ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte, denn ich hörte ein zischendes Geräusch, Schüsse und spürte sofort, wie sich die Kugel durch die Haut bohrte. Es blutete stark, und da wurde mir klar, was los war. GOTT SEGNE AMERIKA!"
Trump in Krankenhaus behandelt
Ein Zuschauer getötet
Durch die Schüsse war Trump nach eigenen Angaben am Ohr verletzt worden. Nach Behördenangaben wurden außer dem mutmaßlichen Schützen zudem ein Zuschauer getötet und zwei weitere schwer verletzt. Trump landete unterdessen in New Jersey bei New York. Sein Wahlkampf-Team veröffentlicht ein Video auf X, das ihn beim Verlassen seines Flugzeugs zeigt.
Reaktionen auf das Trump-Attentat
Statement von Biden
"Ich bin über die Schießerei auf einer Kundgebung von Donald Trump in Pennsylvania informiert worden. Ich bin dankbar zu hören, dass er in Sicherheit ist und es ihm gut geht. Ich bete für ihn und seine Familie und für alle, die bei der Kundgebung waren, während wir auf weitere Informationen warten. Jill und ich sind dem Secret Service dankbar, dass er ihn in Sicherheit gebracht hat. Für diese Art von Gewalt gibt es in Amerika keinen Platz. Wir müssen als Nation gemeinsam zusammenstehen, um dies zu verurteilen."
Schütze "neutralisiert"
Der Angriff ereignete sich, als Trump bei der Wahlkampfveranstaltung in der Kleinstadt Butler in Pennsylvania gerade mit seiner Rede begann. Nach den Schüssen rissen Beamte des Secret Service den Ex-Präsidenten zu Boden und brachten ihn schließlich in Sicherheit. Nach Angaben des Secret Service hatte der Angreifer mehrere Schüsse "von einer erhöhten Position" außerhalb des Versammlungsortes abgefeuert. Der Schütze sei daraufhin "neutralisiert" worden.
Die Polizei von Pennsylvania erklärt, vordringlich sei das Motiv des Täters zu ermitteln. Außerdem müsse schnell geklärt werden, ob es andere Beteiligte gegeben habe. Die Ermittlungen könnten Tage, Wochen oder Monate dauern.
Internationale Reaktionen
US-Vizepräsidentin Kamala Harris warnte nach der Attacke vor einer Eskalation der Gewalt. "Wir alle müssen diese abscheuliche Tat verurteilen und unseren Teil dazu beitragen, dass sie nicht zu weiterer Gewalt führt", teilte die Demokratin auf X mit.
Etliche hochrangige Vertreter beider Parteien verurteilten den Angriff, darunter Ex-Präsident Barack Obama und die demokratische Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi. Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, schrieb auf der Plattform X, er bete für Trump. Der demokratische Minderheitsführer der Parlamentskammer, Hakeem Jeffries, äußerte sich bei X ähnlich. "Amerika ist eine Demokratie", schrieb er dort. "Politische Gewalt in jeglicher Form ist niemals akzeptabel."
"Ich bin schockiert über die Nachricht vom Angriff auf Präsident Trump", schrieb der Außenbeauftragte der Europäischen Union, Josep Borrell, in der Nacht auf Sonntag auf X.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb auf X: "Ich bin zutiefst schockiert über die Schüsse während der Wahlkampfveranstaltung des ehemaligen Präsidenten Trump." Sie wünsche Trump eine schnelle Genesung und spreche der Familie des unschuldigen Opfers ihr Beileid aus. "Politische Gewalt hat keinen Platz in einer Demokratie", unterstrich die deutsche EU-Politikerin.
Der französische Präsident Emmanuel Macron bezeichnete das mutmaßliche Attentat als "Tragödie für unsere Demokratien". Seine Gedanken seien bei US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump, so Macron auf der Plattform X. Er wünsche ihm eine rasche Genesung. "Frankreich teilt den Schock und die Empörung des amerikanischen Volkes."
"Wieder einmal erleben wir inakzeptable Gewalttaten gegen Politiker." Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni rief zu mehr Dialog auf. Ihre Solidarität und Wünsche für eine schnelle Genesung gingen an Trump - "in der Hoffnung, dass sich in den nächsten Monaten des Wahlkampfes Dialog und Verantwortung gegen Hass und Gewalt durchsetzen könnten", schrieb Meloni in der Nacht auf Sonntag auf X.
Ungarns Regierungschef Viktor Orban drückte dem früheren US-Präsidenten seine Solidarität aus. "Meine Gedanken und Gebete sind in diesen dunklen Stunden bei Präsident Donald Trump", schrieb Orban auf X. Die beiden Rechtspopulisten Orban und Trump pflegen ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu zeigte sich erschüttert. "Sara und ich waren schockiert von der offensichtlichen Attacke auf Präsident Trump", postete Netanyahu von sich und seiner Frau auf X. "Wir beten für seine Sicherheit und schnelle Genesung."
Großbritanniens Premierminister Keir Starmer verurteilte politische Gewalt jeder Art. "Ich bin entsetzt über die schockierenden Szenen bei Präsident Trumps Kundgebung und wir senden ihm und seiner Familie unsere besten Wünsche", teilte Starmer, der erst seit Anfang Juli im Amt ist, auf der Plattform X mit. "Politische Gewalt in jeglicher Form hat keinen Platz in unseren Gesellschaften und meine Gedanken sind bei allen Opfern dieses Angriffs", schrieb Starmer.
Ähnlich äußerte sich sein Außenminister David Lammy: "Während wir die schockierenden Entwicklungen in Pennsylvania verfolgen, sind unsere Gedanken und besten Wünsche bei Präsident Trump - ebenso wie bei allen Opfern und ihren Familien."
"Ich bin entsetzt von dem Mordversuch (...", schrieb Karl Nehammer. Der österreichische Kanzler wünschte Trump "eine rasche und volle Genesung. Politische Gewalt hat keinen Platz in unserer Gesellschaft!", fügte der ÖVP-Politiker hinzu.
"Ich verurteile diese Wahnsinnstat aufs Schärfste. Ich hoffe, dass alle Umstände dieses Attentats rasch und vollständig aufgeklärt werden. Jeder, dem die Demokratie am Herzen liegt, wird das genauso sehen. Alles Gute für Donald Trump, seine Familie und die Bevölkerung in den USA. Mögen Vernunft und Besonnenheit in diesen schweren Zeiten die Geschicke aller Handelnden leiten", erklärte der Herbert Kickl, FPÖ-Parteichef in einer Aussendung Sonntagfrüh.
UNO-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Angriff auf Trump laut einem Sprechers als politischen Gewaltakt "klar". Guterres sende Trump die besten Wünsche für eine schnelle Genesung, erklärte UNO-Sprecher Stephane Dujarric in der Nacht auf Sonntag (Ortszeit) in New York.
"Es kann nicht genug betont werden: Politische Gewalt ist niemals akzeptabel." Seine Gedanken seien bei dem ehemaligen US-Präsidenten, den Teilnehmern der Veranstaltung und allen Amerikanern, erkläret Kanadas Regierungschef Justin Trudeau auf X. "Der Angriff auf den ehemaligen Präsidenten Donald Trump muss von allen Verfechtern der Demokratie und des Dialogs in der Politik entschieden zurückgewiesen werden", meinte Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva auf X. "Was wir heute gesehen haben, ist inakzeptabel."
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, er sei entsetzt über das mutmaßliche Attentat. "Solche Gewalt ist nicht zu rechtfertigen und hat nirgendwo auf der Welt einen Platz. Niemals sollte Gewalt die Oberhand gewinnen", schrieb er auf X. Er sei erleichtert, dass es Trump gut gehe. "Ich wünsche mir, dass Amerika gestärkt aus dieser Sache hervorgeht." Donald Trump hat die militärische Unterstützung der USA für die Ukraine im Krieg gegen Russland immer wieder kritisiert.
(APA/AFP/Reuters)