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Seltener Titicaca-Riesenfrosch im Wiener Zoo Schönbrunn macht Liegestütze

Im Tiergarten Schönbrunn wird der Titicaca-Riesenfrosch erfolgreich nachgezüchtet.
Im Tiergarten Schönbrunn wird der Titicaca-Riesenfrosch erfolgreich nachgezüchtet. ©APA/RUPERT KAINRADL
Mit ihrer besonders faltigen Haut mutet das Aussehen der stark gefährdeten Titicaca-Riesenfrösche eher bizarr an. Im Wiener Zoo Schönbrunn macht das Tier derzeit "Unterwasser-Liegestütze".

Er ist der größte ausschließlich im Wasser lebende Frosch der Welt und atmet fast nur über seine übergroße Haut, teilte der Tiergarten Schönbrunn am Donnerstag mit. In Zusammenarbeit mit der Brown University konnte Schönbrunn nun in einer Studie zeigen, dass die Frösche unter besonders sauerstoffarmen Bedingungen häufig "Unterwasser-Liegestütze"machen.

Seltener Titicaca-Riesenfrosch im Wiener Zoo Schönbrunn: Durch 'Liegestütze' werden Falten bewegt

Die Studie wurde im Fachjournal "Behavioural Processes" veröffentlicht. Die Tiere eigneten sich diese Methode wohl an, um die Hautatmung zu unterstützen. "Die Falten in der Froschhaut vergrößern deren Oberfläche. Durch die 'Liegestütze' werden die Falten bewegt, wodurch Sauerstoff aus dem umliegenden Wasser aufgenommen werden kann. Das ist vor allem im natürlichen Lebensraum der Frösche, dem Titicacasee im Westen Südamerikas, von Vorteil. Dort herrschen aufgrund der Höhenlage und des dadurch bedingten niedrigen Luftdrucks häufig sauerstoffarme Bedingungen", sagte Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.

Forscher simulierten sauerstoffarme Umgebung der Frösche

Die Forscherinnen und Forscher simulierten mit Hilfe von Stickstoff-Gas in Versuchsbecken im Wiener Tiergarten die sauerstoffarme Umgebung der Frösche in freier Wildbahn. Das Gas verdrängt laut Mitteilung teilweise den im Wasser gelösten Sauerstoff. Das Team der Wissenschafterinnen und Wissenschafter konnte zunächst beobachten, dass die Frösche ihre Aktivität reduzierten. Sobald der Sauerstoffgehalt des kühlen Nass noch weiter sank, fingen die Tiere an, ihre "Liegestütze" zu machen.

"Das 'Liegestütz-Verhalten' verbessert womöglich den Gasaustausch zwischen der Froschhaut und dem Wasser, da die sauerstoffarme Grenzschicht um die Hautfalten unterbrochen wird. Dieses Verhalten stellt damit eine spannende Anpassung der Tiere dar, um ihren Sauerstoffbedarf rasch zu decken", so Doris Preininger, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Tiergarten Schönbrunn, die an der Studie beteiligt war.

Im Tiergarten Schönbrunn wird der Titicaca-Riesenfrosch - auch zu Forschungszwecken - erfolgreich nachgezüchtet.

(APA/Red)

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