Waldviertel: Aufräumarbeiten nach Hagelunwetter im Gange

Hagelkörner, die bis zu sieben Zentimeter groß waren, beschädigten Dächer, Fahrzeuge und Außenwände erheblich. Einsatzkräfte der Feuerwehr versahen Dächer mit Schutzplanen.
Gemeinden im Waldviertel nach Hagelunwetter Katastrophengebiete
Die Behörden erklärten die Katastralgemeinden Waldkirchen, Gilgenberg und Rappolz in Waldkirchen an der Thaya sowie Lexnitz in Dobersberg offiziell zu Katastrophengebieten. Vonseiten der Landesregierung wurde schnelle Unterstützung zugesagt. Das Unwetter hatte die Gemeinden im nördlichen Waldviertel am Sonntag gegen 15.00 Uhr getroffen. In Waldkirchen wurden laut Feuerwehr rund 80 Prozent der Gebäude teils schwer beschädigt. Insgesamt wurden 210 Objekte in Mitleidenschaft gezogen, davon wurden 125 bereits gesichert, wurde am Montag mitgeteilt. Am Sonntag rückten 210 Feuerwehrmitglieder aus, um Gebäude mit Planen provisorisch abzudecken. Auch während eines weiteren Gewitterschauers mit Starkregen wurden die Arbeiten weitergeführt. Am Montag standen 165 Helfer im Einsatz.
Zahlreiche gebäude durch Hagelunwetter im Waldviertel beschädigt
"Betroffen sind neben privaten Wohnhäusern vor allem Wirtschaftsgebäude, Stallungen und öffentliche Gebäude wie Gemeindeamt und Feuerwehrhäuser", wurde in einer Aussendung mitgeteilt. Planenmaterial wurde aus dem Katastrophenhilfsdienst-Lager des Bezirks und dem Feuerwehr- und Sicherheitszentrum in Tulln angeliefert. "Die Feuerwehr war dazu auch bezirksübergreifend mit Sondergerätschaften wie Telelader, Teleskopmastbühne, Drehleiter und Unimog samt Arbeitskran im Einsatz", berichtete Landeskommandant Dietmar Fahrafellner, der sich am Montag gemeinsam mit Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) an Ort und Stelle ein Bild der Lage machte.
Nach Hagelunwetter: Land NÖ sagt Hilfe zu
Die Schadenskommissionen der Gemeinden haben am Montag ihre Arbeit aufgenommen. Vonseiten des Landes Niederösterreich wurde Hilfe aus dem Katastrophenfonds zugesagt. "Das Wichtigste ist, dass bei diesen schweren Unwettern keine Menschen verletzt wurden", betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Bereits am Dienstag werde sich die Landesregierung mit Hilfsmaßnahmen für die betroffenen Gemeinden befassen, kündigte sie laut Landespressedienst an. "Danke auch an die vielen Firmen und Privaten, die kurzfristig Planen und Material zur Soforthilfe zur Verfügung gestellt haben", wurden Mikl-Leitner und Pernkopf zitiert.
Die Österreichische Hagelversicherung ging von 1,6 Millionen Euro Gesamtschaden in der Landwirtschaft in Niederösterreich durch Unwetter am Sonntag aus. Betroffen waren neben dem Bezirk Waidhofen a.d. Thaya auch Gmünd und Horn. Rund 3.500 Hektar Agrarfläche wurden laut einer Aussendung in Mitleidenschaft gezogen. Betroffene Kulturen seien Getreide, Mais, Raps, Kartoffeln und Grünland.
(APA/Red)