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Frankreich gegen Polen und das Ende der Torflaute

Frankreich trifft heute im Dortmunder Signal-Iduna-Park auf Polen.
Frankreich trifft heute im Dortmunder Signal-Iduna-Park auf Polen. ©AFP / REUTERS
Frankreichs Starensemble ist bei der Fußball-EM bisher Tore schuldig geblieben. Die zunehmende Skepsis in der Grande Nation nach den bisherigen Null-Treffer-Auftritten von Les Bleus soll im letzten Gruppenspiel gegen die bereits ausgeschiedenen Polen ausgeräumt werden.
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Nach dem 1:0 gegen Österreich dank eines Eigentors und dem 0:0 gegen die Niederlande liegt der Vizeweltmeister in der Gruppe D auf Platz zwei - vom Gruppensieg bis Platz drei ist noch alles möglich.

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Mbappés Comeback

Wie die Niederlande hat Frankreich vier Punkte am Konto, braucht also noch einen Punkt, um als einer der Top zwei ins Achtelfinale einzuziehen. Der Zeitpunkt und die Konstellation könnte also kaum besser sein für ein Comeback von Superstar Kylian Mbappé. Frankreichs Torschütze vom Dienst saß nach seinem gegen Österreich erlittenen Nasenbeinbruch zuletzt auf der Bank, eine Einsatzgarantie für den "Maskenmann" wollte Teamchef Didier Deschamps bei der Abschlusspressekonferenz am Montagabend nicht abgeben.

Der Liveticker zum Spiel:

"Ich verheimliche Ihnen nicht, dass er genauso viel Lust hat zu spielen wie gegen die Niederlande", meinte Deschamps. Mbappés Mitspieler N'Golo Kanté betonte, dass er einen guten Eindruck vom Stürmer gehabt habe. "Er war gut, er war gefährlich. Ich habe es fast vergessen, dass er eine Maske trägt", sagte der Defensivmann. "Es ist definitiv ein Riesenvorteil, wenn Kylian zurückkommt."

Training und Anpassungen

Es gehe Mbappé jeden Tag besser, berichtete Deschamps. Die Schwellung gehe auch weiter zurück. Zudem habe er sich an die Maske gewöhnt. Diese hatte ihm zunächst noch sichtbar Probleme bereitet. Sie behindere seine Sicht, das sei nicht direkt störend, aber beeinträchtigend in manchen Situationen, erklärte Deschamps. Da gehe es etwa um eine Zehntelsekunde, bei Mbappé seien das aber 30 Meter, meinte der Ex-Profi angesichts der Geschwindigkeit Mbappés und scherzte: "Bei mir wären es drei Meter."

Ganz leicht fällt Mbappé die Umstellung offensichtlich nicht. Er habe mittlerweile neue, maßgeschneiderte Masken ausprobiert, berichteten französische Medien. Als der Kapitän erstmals mit einer solchen Maske aus Carbon trainiert hatte - diese war in den französischen Nationalfarben -, hatte er sie immer wieder neu gerichtet. In einem Trainingsspiel gegen die U21 des SC Paderborn hatte der 25-Jährige auf jeden Fall wieder mitgewirkt - und traf seinen Mitspielern zufolge auch ins Tor.

Suche nach Effizienz im französischen Angriff

Mbappé wartet noch auf seinen ersten EM-Treffer überhaupt. Und nun haben auch noch die namhaften Kollegen wie Rekord-Vorlagengeber Antoine Griezmann, Frankreichs Rekordtorschütze Olivier Giroud, Ousmane Dembélé und Marcus Thuram ein Torproblem. Angereist als großer Favorit auf den EM-Titel vor allem auch wegen ihrer hochkarätigen Offensive, setzten sich die Franzosen nur durch das Eigentor von Maximilian Wöber gegen das ÖFB-Team durch.

"Zu Beginn der Vorbereitung auf die EM galten die großen Zweifel noch der Defensive. Etwas mehr als drei Wochen später mehren sich die Fragezeichen auf der anderen Seite des Feldes", schrieb "Le Parisien" und titelte über einem weiteren Artikel: "Équipe de France sucht verzweifelt Torschützen."

Als Gruppensieger bekäme es Frankreich in Leipzig mit dem Zweiten von Pool F (aktuell Türkei) zu tun. Der Gruppenzweite trifft am 1. Juli in Düsseldorf auf sein Pendant aus der völlig offenen Gruppe E um Belgien. Sollten die Franzosen als Gruppendritter aufsteigen, wartet ein Gruppensieger.

Polens Abschied und historische Duelle

Für Polen geht es um einen würdevollen Abschied bei einer enttäuschenden Endrunde. Kapitän Robert Lewandowski wird wahrscheinlich in Dortmund an alter Wirkungsstätte sein letztes Länderspiel absolvieren. Auch Keeper Wojciech Szczesny kündigte seinen Rücktritt bei den Weiß-Roten an. Beim jüngsten direkten Duell im Achtelfinale der Weltmeisterschaft 2022 in Katar setzte sich Frankreich gegen Polen dank größerer Effizienz durch. Mbappé erzielte beim 3:1 zwei Treffer.

(APA/dpa/Reuters)

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