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Franken erholt sich gegenüber Euro und Dollar

Marktwende: Schweizer Franken steigt, während Zinssenkungen unwahrscheinlicher werden
Marktwende: Schweizer Franken steigt, während Zinssenkungen unwahrscheinlicher werden ©CANVA
Diese Woche verzeichnet der Schweizer Franken eine Aufwertung um rund 1 Prozent gegenüber dem Euro, sowie ähnliche Zuwächse gegenüber dem US-Dollar. Diese Entwicklung mag auf den ersten Blick gering erscheinen, ist jedoch im Kontext der bisherigen Kursverläufe dieses Jahres bemerkenswert.

Zu Beginn des Jahres hatte der Euro kontinuierlich an Wert gegenüber dem Franken gewonnen, nachdem die Schweizer Währung Ende 2023 abrupt unter 93 Rappen gestiegen war. Eine überraschende Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im März, die teilweise durch die Aufwertung des Frankens motiviert war, verstärkte den Abwärtstrend des Frankens. Mit einem Kurs von 99,42 Rappen pro Euro am 24. Mai erreichte der Euro fast die Parität – ein Hoch seit April 2023.

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Grafik. ©APA/M. Hirsch

Reaktion der Nationalbank

Diese Woche jedoch kehrte sich der Trend um, und der Franken erzielte gegenüber dem Euro den höchsten Gewinn seit Jahresbeginn. Im Mai stieg der Franken insgesamt um 1,5 Prozent gegen den Euro, was das Ende einer viermonatigen Verlustphase markiert.

Einfluss auf diese Entwicklung hatte erneut die Schweizerische Nationalbank. SNB-Präsident Thomas Jordan erklärte auf einer Konferenz in Seoul, dass ein potenzielles Inflationsrisiko in der Schweiz wahrscheinlich von einem schwächeren Franken begleitet würde, gegen den die SNB mit Verkäufen von Fremdwährungen vorgehen könnte. Diese Ankündigung wirkte sich auf den Markt aus, und der Euro fiel auf 97,88 Rappen.

Marktreaktionen

Nach Angaben von Lee Hardman von der MUFG Bank senden diese Kommentare ein deutliches Signal aus, dass die SNB eine weitere Schwächung des Frankens weniger tolerieren wird. Dies könnte die Zentralbank veranlassen, die Zinssenkungen zu verlangsamen oder, wie von Jordan angedeutet, am Devisenmarkt einzugreifen.

Erwartungen für weitere Zinssenkungen

Die Erwartungen für weitere Zinssenkungen der SNB haben sich ebenfalls geändert. Laut Bloomberg haben die Händler ihre Wetten auf eine Zinssenkung im Juni zurückgezogen; die Swapmärkte zeigen derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 39 Prozent für eine Zinssenkung an, im Vergleich zu 66 Prozent Anfang Mai.

(VOL.AT)

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