AA

Statt Leichen gibts Tiefkühltorten

Isabella Simma ist mit ihren "Möbelhausgeschichten" bereits in den Top 10 gelandet. Wie wird es weitergehen?
Isabella Simma ist mit ihren "Möbelhausgeschichten" bereits in den Top 10 gelandet. Wie wird es weitergehen? ©Privat
Jungautorin Isabella Simma legt ihre „Möbelhausgeschichten“ vor.
Isabella Simma

Dornbirn/Wien. Auf den ersten Blick scheint das Leben einer Studentin auf Lehramt in den Fächern Geografie und Geschichte nicht besonders spannend. Auf den zweiten schon. Und das hat mit ihrer Passion von Kindesbeinen an zu tun und mit ihrer Teilnahme am Young Storyteller Award 2024. Bücher zu lesen und eigene kleine Texte zu schreiben für das einstige Schülerblättle gehörten für Isabella Simma bereits in der Volksschule Heilgereuthe in Dornbirn zum Alltag. „Ich war selbst erstaunt, was da alles zusammengekommen ist“, bekennt die 25-Jährige, als eine Freundin sie mit den gesammelten Texten aus den vier Jahren an der Montessorischule überraschte. Später, am Gymnasium Sacré Coeur Riedenburg, war es der Harry-Potter-Hype, der Isabella Simma dazu inspirierte, auch ihre eigene Gedankenwelt weiterhin aufzuschreiben.

Jetzt auf VOL.AT lesen

Keine Morde, keine Leichen

Was wird die älteste von fünf Geschwistern mit all dem Aufgeschriebenen eines Tages anfangen? Die logische Antwort ist wohl, etwas davon zu veröffentlichen. „Die Welt braucht aber nicht noch mehr Krimis“, ist die an Morden und Leichen gar nicht Interessierte überzeugt. Was sie umtreibt, sind viel mehr zwischenmenschliche Beziehungen und Alltagsgeschichten. „Was hältst du von Mathias?“, fragt Isabella Simma die Leserin ihres im Eigenverlag erschienenen Buches „Ein letztes Wort“. Jener Mathias, der in ihrer Geschichte über Liebe, Verlust und das Leben eine Rolle spielt, die die Jungautorin so gar nicht nachvollziehen kann. „Wie kann jemand nur so unentschlossen sein und keine Entscheidungen treffen?“, ärgert sie sich über den Charakter, den sie vielleicht nicht erfinden musste, weil er ihr auch im echten Leben schon begegnet ist.

Vielversprechendes neues Kapitel

Als sie den Aufruf „Autorin zu werden, war noch nie so einfach“ von Story.one und Thalia entdeckte, machte Isabella Simma einfach mit. „Du glaubst nicht, was ich während meines Jobs bei Ikea alles erlebt habe“, erzählt sie und lacht. Was sich so oder so ähnlich hinter den Kulissen in der Filiale am Westbahnhof abspielte, fasste sie zusammen in das vorgegebene Format, und nach einer Woche Urlaub in Spanien waren skurrile Begebenheiten wie „Fingerfarben und Tiefkühltorten“, „Bettwäsche und Nudelchaos“ oder „Lebensweisheiten“ druckreif. Und womit sie gar nicht gerechnet habe: Isabella Simma ist mit ihren Möbelhausgeschichten in der Kategorie „Local Wien“ des Thalia „Young Storyteller Awards 2024“ bereits in den Top 10 gelandet. Am 31. Mai gibt es dazu eine Buchvorstellung im kleinen Rahmen bei Thalia in Wien, Mariahilferstraße. Man darf gespannt sein, wie dieses neu aufgeschlagene Kapitel weitergeht.

  • VIENNA.AT
  • Dornbirn
  • Statt Leichen gibts Tiefkühltorten