Debatte um 41-Stunden-Woche: Nehammer sagt Nein, die Diskussion geht weiter

Bundeskanzler Karl Nehammer stellte klar, dass eine Ausweitung der regulären Arbeitszeit für ihn nicht zur Debatte steht. Trotz der Forderungen der Industriellenvereinigung nach einer Erhöhung der Wochenarbeitszeit auf 41 Stunden, betonte Nehammer seine Opposition gegen solche Modelle. Er sieht in einer Reduktion der Arbeitszeit, wie etwa einer 32-Stunden-Woche, ebenfalls keinen gangbaren Weg.
Beweggründe hinter dem Vorschlag
Die Industriellenvereinigung sieht in der Erhöhung der Arbeitszeit eine Möglichkeit, auf wirtschaftliche und demografische Herausforderungen zu reagieren. Ökonomen wie Wifo-Chef Gabriel Felbermayr betonen die Notwendigkeit, die Gesamtarbeitszeit zu erhöhen, um Anreize für Vollzeitbeschäftigung zu schaffen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Aktuelle Situation und Herausforderungen
Trotz eines historischen Höchststands an unselbstständig Beschäftigten bleiben die Arbeitsstunden konstant, da immer mehr Menschen in Teilzeit arbeiten. Kritikpunkte sind unter anderem fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten und eine steuerliche Begünstigung von Teilzeitarbeit. Diese Faktoren müssen laut Experten dringend adressiert werden.
Der reale Arbeitsaufwand
Die durchschnittliche Arbeitszeit von Vollzeitbeschäftigten liegt bereits bei etwa 40,8 Stunden. Dies wirft die Frage auf, ob eine offizielle Anhebung auf 41 Stunden tatsächlich nötig ist, oder ob es den Unternehmen mehr darum geht, Kosten für Überstunden zu sparen.
Wirtschaftliche Impulse und Kritik
Die Erhöhung der Arbeitszeit könnte der Exportwirtschaft und dem Tourismus durchaus Vorteile bringen, vor allem in Zeiten eines Arbeitskräftemangels. Die Verschiebung der Machtverhältnisse am Arbeitsmarkt und die steigende Inflation setzen die Löhne unter Druck. Eine Ausweitung der Arbeitszeit ohne Lohnerhöhung könnte diese Effekte mildern.
(VOL.AT)