Poly-Schüler tauchten in die Baubranche ein

Dornbirn. Zwei Tage lang konnten Schüler und Schülerinnen der PTS Dornbirn in zwei großen Baufirmen und am Maurerausbildungszentrum Hohenems im Bereich Hochbau schnuppern und dabei eigene Werkstücke betonieren.
Das MAZ (Maurerausbildungszentrum) Hohenems sowie die Firmen I&R Schertler und Hilti & Jehle öffneten die Tore ihrer Lehrwerkstätten, damit drei Gruppen des Fachbereiches Handwerk Plus zwei Arbeitstage als Maurer erleben konnten. „Besonders jetzt im Frühjahr, wenn die Lehrstellen für den Herbst vergeben werden, machen sich Jugendliche Gedanken, welchen Beruf sie in den nächsten Jahren ausüben wollen. Das ist der ideale Zeitpunkt, sie mit der Baubranche vertraut zu machen, da die Vorarlberger Baufirmen erstklassige Lehrstellen mit exzellenter Ausbildung und attraktiven Gehaltsangeboten anbieten“, meinte der Ausbildungsleiter des MAZ Stephan Moosbrugger.
Die Schüler der PTS Dornbirn erfuhren im MAZ aus erster Hand, wie der Arbeitsalltag eines Maurers aussieht. Für ihr Werkstück waren sie verantwortlich für die Berechnung des benötigten Betonbedarfs, das genaue Mischungsverhältnis mit Wasser und mussten handwerklich präzise arbeiten – beispielsweise beim Befüllen der Schalungen. Nachdem der Beton ausgehärtet und die Schalung entfernt war, kamen funktionsfähige Handy-Ständer zum Vorschein.
Knifflige Aufgaben
Eine andere Gruppe des Fachbereiches Handwerk Plus war in der Lehrwerkstätte von I&R Schertler ebenfalls mit dem Berechnen von Betonbedarf gefordert: Hier entstand ein Billardtisch. Dabei erfuhren die Schüler unter der fachkundigen Anleitung vom Lehrlingsausbilder Michael Spettel und einigen seiner insgesamt 21 Lehrlingen, dass Mathematik ein wesentliches Element einer Ausbildung am Bau ist. Zunächst analysierten sie die geometrischen Formen des Billardtisches und zerlegten sie in einzelne Bauteile, deren Volumen berechnet wurde. Die zylindrischen Aussparungen für die Billardkugel wurden sorgfältig berücksichtigt und so ergab sich ein herausforderndes Rechenbeispiel. Anschließend folgte die praktische Arbeit.
Gemeinsame Lösungen
Die dritte Gruppe war zwei Tage lang bei Hilti & Jehle vollbeschäftigt. Mit Ausbilder Erik Winkler mauerte jeder Schüler einen kleinen Kamin aus Normformat-Ziegeln. Nachdem die ersten Schritte geschafft waren, gab es eine knifflige Gruppenaufgabe. Laurin Fleisch, 15 Jahre, fand die Aufgaben toll: „Wir wurden richtig gefordert und das hat Spaß gemacht von Anfang bis zum Schluss!“ Am Ende wurden sogar noch zwei Bänke für den Pausenhof der Schule betoniert, die in Kürze geliefert werden.
„Neu an diesem Schnupperprojekt ist, dass die Schüler nicht einzeln in Firmen schnuppern, sondern zusammen mit ihrer Peer-Group. Gerade beim Lösen von schwierigen Aufgaben wie diesen Berechnungen braucht es das Wissen und die Zusammenarbeit der Gruppe“, meinte der Fachbereichsleiter Alexander Karu, der diese Bauschnuppertage organisiert hatte.