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Streiks bei AUA zu Ostern?

Kommt es zu Streiks bei der AUA?
Kommt es zu Streiks bei der AUA? ©APA/HELMUT FOHRINGER (Symbolbild)
Nach den erfolglosen Verhandlungen über einen Kollektivvertrag (KV) für das Bordpersonal könnte sich bei den Austrian Airlines (AUA) der Arbeitskonflikt weiter zuspitzen.
KV-Verhandlungen vorerst erfolglos

Aktuell sieht die Gewerkschaft vida nur begrenzten Spielraum für Gespräche, denn der AUA-Vorstand sei nach Frankfurt geflogen. Das dementierte postwendend eine AUA-Sprecherin."Wir sind nicht diejenigen, die in den Flieger gestiegen sind", sagte Daniel Liebhart, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Luftfahrt am Freitag zur APA.

Bei der AUA hat sich der Arbeitskonflikt weiter zugespitzt, nachdem die Verhandlungen über einen Kollektivvertrag (KV) für das Bordpersonal bis Freitagabend - nach dem Abbruch am Donnerstag - vorerst nicht wieder aufgenommen worden sind.

Ein Vorstand habe Betriebsratschef Rainer Stratberger telefonisch aufgefordert, weiterzusprechen. Einen Namen des Vorstandes oder der Vorständin wollte die AUA-Sprecherin nicht nennen - jedenfalls wolle der Betriebsrat der Bitte nicht nachkommen, sagte sie. Eine Sprecherin der Arbeitnehmerseite war ihrerseits kurzfristig nicht erreichbar um eine Stellungnahme dazu zu erhalten.

Wie berichtet sehen die Arbeitnehmervertreter im AUA-Angebot aber gar keines - und fordern ein neues Angebot. Ein solches zeichnete sich allerdings nicht ab.

Betriebsversammlungen und Streiks?

Sollte die AUA nicht noch ein "ernsthaftes Angebot" vorlegen, werden die Gewerkschaft und der Bord-Betriebsrat am Abend die nächsten Schritte festlegen, hatte Daniel Liebhart, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Luftfahrt am Freitag gegenüber der APA betont. "Wir sind nicht diejenigen, die in den Flieger gestiegen sind."

Folgen könnten Betriebsversammlungen oder Streiks des Bord-Personals mit rund 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das würde Fluglinie und Reisende in der Osterwoche stark treffen. Die jüngste Betriebsversammlung des Bordpersonals führte zu 120 Flugausfällen. In der Osterzeit gebe es rund 300 Flüge, ein Streiktag koste etwa 10 Mio. Euro sagte eine AUA-Sprecherin zur APA.

Für einen Streik bedürfe es kaum einer Vorlaufzeit, sagte Liebhart. "Dafür brauchen wir nur einen Knopfdruck, um die Mitarbeiter zu informieren." Dementsprechend könnte bereits für morgen zum Streik aufgerufen werden.

"Verantwortungsbewusste Entscheidung" angekündigt

Eine Betriebsversammlung hingegen müsse vom Betriebsrat organisiert werden. "Wir werden eine verantwortungsbewusste Entscheidung treffen", kündigte der Gewerkschafter an. AUA-Bord-Betriebsratschef Rainer Stratberger wollte sich vorerst nicht äußern.

Von der AUA kommt jedoch eine Absage: "Wir erwarten uns, dass die Gewerkschaft und der Betriebsrat an den Verhandlungstisch zurückkehren und verhandeln", teilte die AUA mit. "Was klar sein muss ist: Wir lassen uns keine Deadline über Medien ausrichten, sondern erwarten uns Gespräche zu unserem dargelegten Angebot."

Neues AUA-Angebot gefordert

Auslöser des Arbeitskonfliktes: Die Arbeitnehmervertreter haben die Verhandlungen am Donnerstagabend abgebrochen und fordern ein neues Offert seitens der Fluglinie. Das vorliegende Angebot decke nur die Inflation ab und es gebe keinen Reallohnzuwachs, teilte die Gewerkschaft weiters mit. Mit der aktuellen Gehaltsstruktur liege man außerdem deutlich unter jener der deutschen Muttergesellschaft Lufthansa.

Verhandlungsbereitschaft bei AUA

Die AUA stehe jederzeit für Verhandlungen zur Verfügung, sagte eine Unternehmenssprecherin. Das Angebot der Fluglinie sehe Gehaltserhöhungen von 18 Prozent und für Co-Piloten bis zu 28 Prozent vor, teilte die AUA mit. Allerdings sollte der KV dann bis Ende 2025 gelten. Die Forderung der Gewerkschaft belaufe sich nach Angaben der AUA hingegen auf Erhöhungen um bis zu 40 Prozent mit einer Gültigkeit für 10 Monate. "Damit hätten wir im Vorjahr einen Verlust erzielt", teilte die AUA weiters mit. Dies seien jedoch Zahlenspielereien, merkte die Gewerkschaft dazu an. Und: Man sei durchaus bereit, auch über einen KV für die kommenden 22 Monate - also bis Ende 2025 - zu verhandeln.

Die AUA verwies außerdem auf den Mitarbeiterbonus: Insgesamt schütte die Fluglinie heuer rund 30 Mio. Euro aus, die Beschäftigten würden bei einem wirtschaftlichen Erfolg der Fluglinie bis zu einem Monatsgehalt extra erhalten. Und man sei bereit, den Bonus hinaufzusetzen, sodass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig bis zu zwei Monatsgehälter erhalten könnten.

(APA/Red)

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