Kanzleramt mit Überarbeitung des Leitfaden zu Gendern
Es gibt jedoch nur wenige Änderungen an den internen Vorgaben im Kanzleramt: Bisher wurde bereits empfohlen, geschlechtsneutrale Formulierungen und die Paarform zu verwenden, unter Verweis auf den Rat für deutsche Rechtschreibung.
Kanzleramt rühmt sich der Abschaffung von Gendern
Eine Sprecherin von Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) betonte, dass dies erneut im Hinblick auf den Rat für deutsche Rechtschreibung im Leitfaden bestätigt wurde. Der Kommunikationsleitfaden, der für den offiziellen Schriftverkehr und die Außendarstellung des Bundeskanzleramts gilt, behält weiterhin seinen empfehlenden Charakter. Dennoch verkündete Raab am Freitag in einer Pressemitteilung: "Damit schafft das Bundeskanzleramt die Verwendung von Sternen, Doppelpunkten oder dem Binnen-I beim Auftritt nach innen und nach außen ab".
Kritik von SPÖ und FPÖ nach Ankündigung von Kanzleramt
Kritik an der Ankünigung kam von der SPÖ. Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner sprach in einer Aussendung von einem peinlichen "Binnen-I-Ablenkungsmanöver von Nehammer und Raab", während die Regierung im Kampf gegen Gewalt an Frauen, beim Gender Pay Gap oder bei Diskriminierung nichts weitergebracht habe. Lindner verwies zudem auf die Urteile des Verfassungsgerichtshof (VfGH), wonach es mehr als zwei Geschlechter gibt und beispielsweise auch intergeschlechtliche Menschen in Österreich anerkannt werden müssten. Dies geschehe etwa durch inklusive Sprache.
Auch die Freiheitlichen kritisierte bereits zuvor am Freitag den Umgang der ÖVP mit dem Gendern. Anlass war eine Presseaussendung der Parlamentskorrespondenz, in der eine Aussage von FPÖ-Bundesrat Markus Leinfellner mittels Doppelpunkt in geschlechtergerechte Sprache umformuliert wurde. "Auf der einen Seite spricht sich ÖVP-Bundesparteiobmann Nehammer gegen das Gendern aus und auf der anderen Seite macht die Wolfgang Sobotka unterstellte Parlamentskorrespondenz aber genau das", kritisierten die Freiheitlichen. Dass auch Zitate gegendert würden, sei "der Gipfel der Unsinnigkeit".
(APA/Red)