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Starker Anstieg der Arbeitslosigkeit in Österreich im Jänner

Die Arbeitslosigkeit ist im Jänner um 8 Prozent gestiegen.
Die Arbeitslosigkeit ist im Jänner um 8 Prozent gestiegen. ©APA/ROLAND SCHLAGER (Symbolbild)
Die österreichische Wirtschaftsflaute wirkt sich weiterhin negativ auf den Arbeitsmarkt aus und betrifft insbesondere Bundesländer mit einem hohen Industrieanteil.
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Ende Jänner stieg die Anzahl der arbeitslosen Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8 Prozent an. Insgesamt waren 421.207 Personen (+31.148), einschließlich Arbeitslose und Schulungsteilnehmer, ohne Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,6 Prozentpunkte auf 8,1 Prozent. Die Arbeitslosigkeit ist seit April 2023 kontinuierlich angestiegen.

AMS-Quote jeweils Dezember seit 2012 ©APA

Arbeitslosigkeit im Jänner in Oberösterreich besonders stark gestiegen

Einen besonders starken Anstieg bei Arbeitslosen und Schulungsteilnehmern gab es im Jahresabstand in Oberösterreich (+12,8 Prozent), Steiermark (+9,9 Prozent) und Vorarlberg (+9,2 Prozent). In Wien belief sich das Plus auf 8 Prozent, Niederösterreich (+6,6 Prozent), Salzburg (+5,8 Prozent), Burgenland (5,1 Prozent), Tirol (+4,4 Prozent) und Kärnten (+3,7 Prozent.) Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen sei auf die "schwächere wirtschaftliche Dynamik als im Vorjahr zurückzuführen", so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) in einer Aussendung.

Anzahl der Arbeitslosen nach Alter, Geschlecht, InlŠänder und AuslŠänder, offene Stellen, Schulungsteilnehmer jeweils JŠänner 2024 ©APA

Den höchsten Zuwachs bei arbeitslosen Personen und AMS-Schulungsteilnehmern nach Branchen gab es im Gesundheits- und Sozialwesen mit 16,2 Prozent, gefolgt von der Warenerzeugung (+13,8 Prozent), Beherbergung und Gastronomie (+8,3 Prozent), Verkehr und Lagerwesen (+8 Prozent) und Handel (+7,8 Prozent). Den vergleichsweise niedrigsten Anstieg gab es bei der Arbeitskräfteüberlassung (+6,9 Prozent) und am Bau (+6,6 Prozent). Einen besonders starken Anstieg der Arbeitslosigkeit gab es bei Personen mit akademischer Ausbildung (+17 Prozent), ausländischen Personen (+14,7 Prozent) und jungen Menschen unter 25 Jahren (+11,5 Prozent).

Zahl der offenen Stellen beim AMS stark gesunken

Die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen verharrte im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert bei knapp 78.000. Die Langzeitarbeitslosigkeit hatte im Frühjahr 2021 im Zuge der Coronapandemie mit über 148.000 Personen ihren Höchststand. "Damit wir die Langzeitarbeitslosigkeit weiter senken können, stehen dem AMS über 270 Mio. Euro zweckgebundenes Budget für langzeitarbeitslose und ältere Personen zur Verfügung", sagte Kocher.

Der stotternde Konjunkturmotor in Österreich macht sich auch am Stellenmarkt bemerkbar. Beim Arbeitsmarktservice waren Ende Jänner über 87.000 offene Stellen als sofort verfügbar gemeldet, ein Minus von rund 19 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Rückgang an offenen Stellen zeige "die schwierige konjunkturelle Situation", erklärte AMS-Vorständin Petra Draxl in einer Stellungnahme. "Wir hoffen, dass die Prognosen eines positiven konjunkturellen Aufschwungs ab Mitte des Jahres eintreten." Umso wesentlicher sei es, dass man "diese Zeit auch für notwendige Höherqualifizierung von Menschen nutzt". "Der Fachkräftebedarf beschäftigt uns trotz steigender Arbeitslosigkeit weiterhin", so Draxl.

Der ÖVP-Wirtschaftsbund erfasst in seinem Stellenmonitor alle Jobportale und verzeichnete im Jänner 165.129 offene Stellen. Ende Jänner waren über 8.000 offene Lehrstellen sofort verfügbar und es gab 7.000 Lehrstellensuchende.

(APA/Red)

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