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Flugzeug-Unglück: Linienflugpiloten ohne "Sichtkontakt"

Die Untersuchungen zum Flugzeug-Unglück in Tokio laufen.
Die Untersuchungen zum Flugzeug-Unglück in Tokio laufen. ©Mandatory credit Kyodo/via REUTERS
Laut der Fluggesellschaft Japan Airlines (JAL) hatten die Piloten des verunglückten Passagierflugzeugs auf dem Tokioter Flughafen keinen "Sichtkontakt" mit dem Küstenwache-Flugzeug, das in die Kollision verwickelt war.
Flugzeugbrand auf Airport in Tokio

Die drei Piloten hätten überdies das infolge des Zusammenstoßes ausbrechende Feuer vom Cockpit aus nicht sehen können, sagte ein JAL-Sprecher am Donnerstag. Sie seien erst von der Kabinenbesatzung darüber informiert worden.

Flugzeug-Unglück: Linienflugpiloten ohne "Sichtkontakt"

Die Linienmaschine der Fluggesellschaft Japan Airlines (JAL) war am Dienstag nach der Landung mit dem Flugzeug der Küstenwache zusammengestoßen und ausgebrannt. Alle 379 Insassen der Passagiermaschine konnten sich über Notrutschen retten. Fünf Besatzungsmitglieder an Bord des Küstenwache-Flugzeugs kamen dagegen ums Leben, nur der Pilot überlebte schwer verletzt.

Die Piloten hätten wenige Sekunden nach der Landung einen Aufprall gespürt, sagte ein JAL-Sprecher. Einem Bericht des Senders NHK zufolge meldete der leitende Flugbegleiter dem Cockpit, dass das Flugzeug brenne und bat um die Erlaubnis für die Kabinenbesatzung, die Notausgänge zu öffnen. Wie auf Aufnahmen zu sehen ist, füllte sich die Kabine zu diesem Zeitpunkt bereits mit Rauch.

Ermittler untersuchten Unglück

Am Donnerstag setzten Ermittler aus Japan, Frankreich, Großbritannien und Kanada ihre Untersuchungen zu den Hintergründen des Unglücks fort. Die völlig ausgebrannten Wracks der beiden Flugzeuge waren am Donnerstag noch immer auf einer der vier Start- und Landebahnen von Haneda zu sehen.

Der Flugschreiber und der Stimmenrekorder der nach der Kollision auf dem Rollfeld ausgebrannten Küstenwache-Maschine wurden nach Angaben der Flugsicherheitsbehörde geborgen, nach dem Stimmenrekorder der Linienmaschine wurde am Donnerstag noch gesucht.

Mitschriften des Funkverkehrs veröffentlicht

Am Mittwoch vom Verkehrsministerium veröffentlichte Mitschriften des Funkverkehrs mit dem Tower belegten laut japanischen Medien, dass das Passagierflugzeug der Japan Airlines (JAL) Landeerlaubnis hatte, während das Flugzeug der Küstenwache Anweisungen erhielt, sich zu einer Stelle neben der Start- und Landebahn zu begeben.

Der Fernsehsender NHK hatte unter Berufung auf eine Quelle im Verkehrsministerium bereits berichtet, ein Fluglotse habe das Küstenwache-Flugzeug angewiesen, abseits der Start- und Landebahn zu warten. Gleichzeitig zitierte NHK einen Vertreter der Küstenwache mit der Aussage, der überlebende Pilot der Maschine habe direkt nach dem Unglück versichert, dass er eine Startgenehmigung gehabt habe.

(APA/Red)

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