AMS setzt nun auf Künstliche Intelligenz

Der Berufsinfomant ist nicht dazu da, Vermittlungsaufgaben zu übernehmen, sondern soll die AMS-Berater entlasten, erklärte Johannes Kopf, der Chef des AMS.
Auch Dialog mit AMS-Berufsinfomat möglich
Interessierte können auf der Website nach Informationen suchen und dabei den gewünschten Umfang auswählen. AMS-Chef Kopf, erklärte vor Journalisten in Wien, dass das Wissen von ChatGTP mit den Informationen des AMS kombiniert wird und den Nutzern zur Verfügung steht. Der Berufsinfomant stellt auch Rückfragen, um einen Dialog zu ermöglichen und spezifische Informationen zu liefern.
AMS-Berufsinfomat soll auch Arbeitnehmer aus Drittstaaten ansprechen
Es werden Informationen zu verschiedenen Berufsbildern, Ausbildungsmöglichkeiten, Gehältern und Weiterbildungsmöglichkeiten für Menschen jeden Alters angeboten. Das Konzept zielt auch darauf ab, potenzielle Arbeitnehmer aus Drittstaaten anzusprechen, die in Österreich benötigt werden, erklärte Petra Draxl, Vorständin des AMS.
Die Kosten belaufen sich auf ca. 300.000 Euro. Die Umsetzung wird vom Bundesrechenzentrum (BRZ) und der Firma goodguys durchgeführt, welche einen Vertrag mit ChatGPT abgeschlossen haben. Laut Kopf ist das AMS die erste Arbeitsvermittlungsbehörde in ganz Europa, die ein solches Programm eingeführt hat. Das Programm soll regelmäßig auf dem neuesten Stand gehalten werden. Kopf lädt alle Interessierten dazu ein, sich das Tool anzuschauen und Feedback zu geben, um es kontinuierlich zu verbessern.
AMS-Berufsinfomant soll Jugendlichen spielerisch Jobs näherbringen
"Es ist eine Einladung, sich mehr spielerisch mit dem Thema zu beschäftigten", sagte Kopf zum neuen Programm. "Es gibt Jugendliche, die mehr Zeit in die Auswahl ihres nächsten neuen Handys stecken als in die Wahl ihres Lehrberufs." Die persönliche Beratung verbessere sich, weil mehr Zeit dafür bleibe, so Kopf. "Die Maschine erkennt nicht, bei welchem Thema die Augen zu leuchten beginnen. Die Kolleginnen und Kollegen in der Beratung bringen die Empathie dafür mit, dafür wollen wir mehr Zeit haben."
Der Berufsinfomat geht etwa aufs Alter der Suchenden ein. So wird er "kritisch", wenn man mit 45 Jahren noch Profisportler werden will und verweist auf die lange Trainingsvorleistung, die dafür notwendig ist. Genderbezogen ist das Tool neutral, es soll keinesfalls Mädchen nur Jobs vorschlagen, die in der Gesellschaft (noch) als typisch weiblich gelten. "Das wollen wir nicht", sagte Kopf.
Das Programm soll aber nicht nur privaten und/oder jugendlichen Nutzern helfen. "Es ist für Beraterinnen und Berater ein gutes Tool, um sich auf die Beratung zu fokussieren", sagte Draxl. Gedacht ist der Berufsinfomat auch für die Berufsberatung in den Schulen, also als Hilfe für Lehrende. "Er kann sehr rasch Antworten geben."
Vermitteln soll der Berufsinfomat nicht. Hier arbeitet das AMS an anderen Tools und Applikationen, die hierbei unterstützen können. "Es geht um die Vorbereitung auf die Berufswahl oder den Berufswechsel", so Kopf und Draxl.
(APA/Red)